Kleve So bereitet sich Kleve auf den Winter vor

Kleve · Am Niederrhein kündigt sich die kalte Jahreszeit an. Schnell sinkende Temperaturen stellen die Stadt jedes Jahr vor Herausforderungen. Wir haben Experten gefragt, wie die Klever gesund und sicher durch den Winter kommen.

 Winterreifen sind bei Glatteis Pflicht. Ansonsten kann es für den Fahrer teuer werden.

Winterreifen sind bei Glatteis Pflicht. Ansonsten kann es für den Fahrer teuer werden.

Foto: Berg

Rutschige Straßen, plötzlich Kälte in den eigenen vier Wänden und ein lästiger Schnupfen - ein massiver Kälteeinbruch, der in den letzten Tagen auch den Niederrhein erreicht hat, zeigt: Der Winter steht vor der Tür. So schön die kalte Jahreszeit auch sein kann, ab jetzt werden Gesundheit und Straßenverkehr auf eine harte Probe gestellt. Doch Ärzte, Förster, Stadtverwaltung und Polizei sind vorbereitet.

 Mit 300 Tonnen Streusalz ist die Stadt für den Winter gut gerüstet.

Mit 300 Tonnen Streusalz ist die Stadt für den Winter gut gerüstet.

Foto: Stade

Damit es auf den Straßen und Bürgersteigen nicht rutschig wird, haben die städtischen Umweltbetriebe gut vorgesorgt. Das Salzlager ist voll. "Wir haben knapp 300 Tonnen Streusalz zur Verfügung", sagt Jochem Vervoorst von der Betriebsverwaltung. "Im Notfall kann außerdem schnell Nachschub organisiert werden." Wann gestreut wird, hänge von der jeweiligen Wetterlage und dadurch entstehenden Verkehrsbehinderungen ab. "Wichtige Straßen und gefährliche Abschnitte haben jedoch Priorität", sagt Vervoorst. Wie oft die Streufahrzeuge in diesem Winter zum Einsatz kommen werden, könne man nicht vorhersagen. Im vergangenen Winter seien die Auswirkungen des Wetters im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geringer gewesen.

 Brennholz muss über lange Zeit eingelagert werden, ehe es trocken ist.

Brennholz muss über lange Zeit eingelagert werden, ehe es trocken ist.

Foto: Warnecke
Zehn Tipps für die kalte Jahreszeit
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Foto: dpa, crj fdt

Auch die Autofahrer tragen im Winter große Verantwortung für die Sicherheit auf der Straße. "Je nach Wetterlage sind Winterreifen Pflicht", sagt Jürgen van Os, Fahr- und Sicherheitstrainer der Polizei. Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch und die sogenannte Eis- und Reifglätte - in all diesen Fällen muss das Fahrzeug mit entsprechenden Reifen ausgestattet sein. Die grobe Zeitspanne für Winterreifen reiche von Mitte Oktober bis Anfang April. "Deshalb sollten alle Autofahrer jetzt umrüsten", sagt van Os. "Die weicheren Reifen garantieren Stabilität und kürzere Bremswege." Wer bei Glätte ohne Winterreifen in eine Kontrolle gerät, muss mit einem Busgeld von mindestens 60 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Dies gelte übrigens auch für Motorräder.

Grippe und Erkältung haben im Winter Hochkonjunktur. "Die Zahl an Erkältungen steigt bereits deutlich", sagt Ulrich Tholl, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin am St.-Antonius-Hospital. "In dieser Jahreszeit ist das Immunsystem wesentlich anfälliger für Viren und Bakterien. Daher verbreitet sich ein Virus in der Bevölkerung auch viel schneller." Wichtig sei deshalb, die eigene Immunabwehr zu stärken, etwa durch gesunde Ernährung und ausreichend viel Bewegung an der frischen Luft. "Die Menschen sollten jetzt nicht einfach zuhause bleiben und die Kälte meiden, sondern sich bewusst daran anpassen", sagt Tholl. Außerdem sei jetzt der ideale Zeitpunkt für eine Grippeimpfung. "Ich rate insbesondere den älteren oder immungeschwächten Menschen, nicht auf diesen zusätzlichen Schutz zu verzichten", so der Mediziner.

Gesund bleiben setzt auch ein warmes Zuhause voraus. Wer jetzt noch im Wald Brennholz für den Kamin schlagen möchte, kommt jedoch zu spät. "Die Scheite dürfen nicht feucht sein und sollten etwa drei Jahre lang eingelagert werden", sagt Revierförster Joachim Böhmer. "Erst nach dieser Zeit haben sie eine maximale Restfeuchtigkeit von zehn bis 20 Prozent und sind für den Kamin geeignet." Ein durchschnittliche Haushalt benötige für den Winter etwa fünf bis zehn Raummeter. Buche und Roteiche seien besonders gut geeignet. "Diese Hölzer haben einen hohen Brennwert und erzeugen nur wenig Staub", sagt der Förster. Dafür muss der Kaminbesitzer dann aber auch bis zu 50 Euro pro Raummeter löhnen.

(RP)
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