Krefeld Die Neuen auf dem Weihnachtsmarkt

Krefeld · Neben Winterklassikern wie Reibekuchen, Glühwein und Sticksachen hat sich das Angebot rund um die Dionysiuskirche um mehr oder weniger weihnachtliche Deko-Artikel erweitert. Auch der Niederrhein-Döner ist wieder dabei.

 Bei Amanda Haas gibt es Adventskränze und Mistelzweige. Vorsicht: Es besteht Kussgefahr.

Bei Amanda Haas gibt es Adventskränze und Mistelzweige. Vorsicht: Es besteht Kussgefahr.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Es gibt die, die auf dem Weihnachtsmarkt einfach nicht fehlen dürfen, so wie der Reibekuchenstand, an dem sich gestern Mittag bereits lange Schlangen gebildet hatten, weil die erste Portion frittierte Kartoffelpuffer samt Apfelmus immer die Leckerste ist. Und der Glühwein, ja der gehört ebenso zu den Klassikern in der Weihnachtszeit, so wie die gleichnamigen Bonbons und die Mandeln. Und obwohl für viele der Krefelder Wehnachtsmarkt so aussieht wie immer, gibt es doch ein paar neue Angebote: Gleich zu Beginn des Markts stehen zum Beispiel Jenny von Contzen und Amanda Haas. Rund um ihre Bude hängen Mistelzweige - Vorsicht, wer dort stehen bleibt: Es besteht Kussgefahr. Von Contzen und Haas haben verschiedene Adventskränze gesteckt, und sie verkaufen allerlei Floristik - Zweige, Zapfen und Weihnachtssterne. "Wir sind hier, um uns zu zeigen", sagt sie. Denn nach dem Weihnachtsmarkt soll es an der Rheinstraße weitergehen. Gleich hinter ihrer Bude arbeiten die Handwerker fleißig im Ladenlokal. Dort soll das Blumengeschäft mit integriertem Café einziehen.

Jede Menge Deko hat auch Teresa Borkowicz mitgebracht, aus Polen, alles selbst gemacht. Der ganze Stand ist behangen mit Weihnachtskugeln - klassische mit Weihnachtsmotiven und moderne, wie die gläsernen Kugeln, die mit Gänsefedern gefüllt sind. "Meine Oma in Polen hat Gänse, von ihr bekomme ich immer die Federn", sagt Borkowicz, die ihre Idee von einem Geschenkartikelladen in London gemopst hat. Was eine junge Frau aus Polen auf den Krefelder Weihnachtsmarkt verschlägt? Eigentlich ist sie schon seit sieben Jahren zur Weihnachtszeit in Krefeld, "aber nie mit einem eigenen Stand", sagt sie. Vorher war sie Mitarbeiterin am Bernstein-Stand. Wer bei Borkowicz genau hinschaut, der entdeckt nicht nur Deko für den Baum, sondern auch für sich selbst - Ohrringe mit Nikolausmotiv oder kleine Engelchen-Stecker. Zum Geschäft kann Teresa Borkowicz noch nicht viel sagen, "bisher haben die Leute erstmal geguckt."

 Teresa Borkowicz macht ihre Weihnachtskugel alle selbst. Sie kommt aus Polen, kennt den Weihnachtsmarkt in Krefeld aber gut.

Teresa Borkowicz macht ihre Weihnachtskugel alle selbst. Sie kommt aus Polen, kennt den Weihnachtsmarkt in Krefeld aber gut.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ein paar Schritte neben der Deko aus Polen steht das Indianer-Zelt von Niklas Ziegenfuß. Ganz neu ist er zwar nicht mehr auf dem Krefelder Weihnachtsmarkt. Sein Debüt gab der Krefelder im vergangenen Jahr. Weil es da so gut lief, ist er wiedergekommen mit seinem Niederrhein-Döner. Das Brot und der Krautsalat stammen aus regionalem Anbau, das Spanferkel aus einer heimischen Zucht. Bisher sei der große Andrang auf die Döner ausgeblieben, sagt Ziegenfuß. Aber er erinnert sich noch gut an den ersten Samstag in 2013. "Damals waren wir schon am Nachmittag ausverkauft." Dazu serviert er ein Bolten-Bier.

 Zum Anbeißen: Der Niederrhein-Döner war schon im vergangenen Jahr ein echter Renner. Deswegen ist Niklas Ziegenfuß wieder dabei.

Zum Anbeißen: Der Niederrhein-Döner war schon im vergangenen Jahr ein echter Renner. Deswegen ist Niklas Ziegenfuß wieder dabei.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ein typisches Weihnachtsgeschenk findet man auch bei Marcel Wendel nicht, trotzdem bleiben immer wieder Leute stehen, wollen probieren - vom Meersalz, das Wendel verkauft. Er nimmt's genau mit der Bezeichnung: "Das ist Fleur de Sel aus Pays Guerandais. Das holen wir selbst aus Frankreich", sagt der Krefelder. Sein Geschäftspartner steht mit dem gleichen Stand in Düsseldorf am Carsch-Haus auf dem Weihnachtsmarkt. Dort soll das Salz vor allem bei Touristen aus dem Ausland gut ankommen.

 Bei Marcel Wendel können die Weihnachtsmarkt-Besucher auch gerne mal probieren. Dort gibt es Fleur de Sel.

Bei Marcel Wendel können die Weihnachtsmarkt-Besucher auch gerne mal probieren. Dort gibt es Fleur de Sel.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ebenfalls auf beiden Märkten vertreten sind die handgemachten Miniaturkrippen von Klaus Nießen. Im Gespräch mit Olaf Scherzer vom Krefelder Stadtmarketing zeigte sich der Händler schon kurz nach der Eröffnung begeistert vom Krefelder Weihnachtsmarkt. "Er sagte mir, dass er bereits in den ersten drei Stunden 30 Prozent mehr verkauft habe als seine Tochter, die den Stand auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt betreute", erzählt Scherzer, der sehr zufrieden mit dem diesjährigen Angebot ist. "Der Trend geht eindeutig in Richtung Genuss. Die Leute wollen gut essen und sich bei einem Glühwein mit Freunden treffen. Das ist nicht nur in Krefeld so, sondern auch überregional zu beobachten."

Wer richtig lange genießen möchte und ordentlichen Appetit mitbringt, kann sich an die längste Wurst des Weihnachtsmarkts wagen. Sie ist laut Händler einen halben Meter lang und besonders mit der speziellen Samurai-Soße zu empfehlen, die zwar harmlos aussieht, aber schön scharf sein soll.

(RP)
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