Krefeld Erster verkaufsoffener Sonntag 2017: "Der Abstand zum Fest ist zu gering"

Krefeld · In Sachen Winterzauber teilt sich die Meinung beim Krefelder Einzelhandel. Der erste verkaufsoffene Sonntag des Jahres lief ruhig an. Viele bummelten durch die Stadt entlang der Schaufenster.

 Trotz allerorten reduzierter Ware, hielten sich die Kunden gestern - m verkaufsoffenen Sonntag - zurück.

Trotz allerorten reduzierter Ware, hielten sich die Kunden gestern - m verkaufsoffenen Sonntag - zurück.

Foto: Thomas lammertz

Die Parkplätze sind rar, rote Schilder, die von Reduzierungen berichten locken und die Fußgängerzone in Krefeld präsentiert sich gut besucht. Und dennoch ist die Stimmung bei vielen im Einzelhandel, was den ersten verkaufsoffenen Sonntag im neuen Jahr angeht, eher gedämpft. "Es ist ruhig angelaufen. Der Umtausch und das Einlösen der Gutscheine sind schon passiert. Ich persönlich empfinde diesen Termin für einen verkaufsoffenen Sonntag als nicht so optimal. Er liegt ein bisschen zu nahe an Weihnachten", sagt Michael Stelkes vom gleichnamigen Strumpfmodengeschäft. Mit dieser Meinung steht der Geschäftsmann nicht alleine dar.

 Die Stadt war am Sonntag gut besucht, aber viele bummelten lediglich an den Schaufenstern entlang.

Die Stadt war am Sonntag gut besucht, aber viele bummelten lediglich an den Schaufenstern entlang.

Foto: Lammertz Thomas

Der Sonntag, der unter dem Titel "Winterzauber" steht, begeistert nicht. "Wo ist hier der Winterzauber? Wir führen das gleiche Geschäft in Moers und Kleve. Wenn dort verkaufsoffene Sonntage laufen, sind sie immer mit einem Event verbunden. Hier ist die Stadt Krefeld gefordert, sich etwas einfallen zu lassen und wenn es allein nur freies Parken an den verkaufsoffenen Sonntagen wäre. Das wäre in Zeiten des Internethandels ein Anreiz in die Stadt zu fahren", sagt Gabi Rommerskirchen von "Oil & Vinegar". Mitinhaberin Kirsten Scholten sieht den Termin zudem ungünstig gewählt. "Im Januar haben viele Menschen vermehrt Abbuchungen. Es ist außerdem der letzte Sonntag der Ferien. Etliche kommen heute aus dem Urlaub zurück und lassen den Tag, wenn sie daheim angekommen sind, lieber in den eigenen vier Wänden ausklingen, bevor morgen wieder Schule und Arbeit starten", ist sich Scholten sicher.

Auch die beiden Mitarbeiterinnen von Rieker Schuhmode sehen dem Anfang Januar liegenden verkaufsoffenen Sonntag mit Skepsis entgegen. "Auch wenn schon vieles reduziert ist, wir finden, der Sonntag liegt zu nahe an Weihnachten", sind sich beide einig. Aber auch generell halten sie die verkaufsoffenen Sonntage für zu viele. Es werde nicht mehr Umsatz gemacht, der Umsatz verteile sich nur dementsprechend. Wer am Sonntag einkaufen gehe. komme unter der Woche oder samstags nicht mehr. Ercüment Ak hingegen sieht die Situation gänzlich anders. "Im vergangenen Jahr war der verkaufsoffene Sonntag im Januar umsatzstärker als der im Dezember", informiert Ak. Der Geschäftsführer bei SinnLeffers und Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft Krefeld spricht von einem guten Termin, den viele Menschen nutzen würden. Man stecke mitten im Winterschlussverkauf und die Kunden kauften Schnäppchen, die überall angeboten würden. Einen verkaufsoffenen Sonntag ohne Event empfindet Ak nicht als schlimm. "Ein Programm macht immer Sinn und ist gut. Es geht aber an einem verkaufsoffenen Sonntag auch ohne. Einfach einmal ein Sonntag, bei dem sich die Besucher rein aufs Shoppen konzentrieren können", lautet seine Meinung.

Bei den Besuchern in der Innenstadt steht indes die Schnäppchenjagd an erster Stelle. "Es ist wirklich schon viel reduziert und heute habe ich richtig Zeit, bummeln zu gehen", meint Mareike Stielke. Sabine Thomas ist genauso auf der Suche nach reduzierter Ware. "Ich habe vor Weihnachten Stiefel entdeckt, die mir zu teuer waren. Ich hoffe, sie sind jetzt noch da und das zu einem reduziertem Preis", erzählt die junge Frau. Aber auch wenn es in der Innenstadt voll ist. In jeder Hand baumelt nicht unbedingt eine Einkaufstüte. Etliche bummeln einfach nur so durch die Stadt.

(RP)
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