Krefeld Prozess-Start zehn Jahre nach Raub an Elisabethstraße

Krefeld · Rund zehn Jahre nach einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Krefelder Import- und Exportunternehmen an der Elisabethstraße im Ostbezirk muss sich einer der mutmaßlichen Täter noch vor Gericht verantworten. Der heute 53-Jährige hatte sich in die Türkei abgesetzt und später in den Niederlanden gelebt. Lange war er mit internationalem Haftbefehl gesucht worden.

Der Mann soll mit seinen Komplizen insgesamt 77 000 Euro erbeutet haben. Der Krefelder Staatsanwalt wirft ihm vor, den Überfall im Juli 2005 mit Komplizen geplant zu haben. Der Angeklagte soll die Mittäter dabei instruiert und während der Ausführung im Auto gewartet haben. Mehrere inzwischen verurteilte Täter hatten die Personen, die sich im Gebäude befanden, mit Schusswaffen bedroht, sie an Händen und Füßen gefesselt und körperliche Gewalt ausgeübt.

Einer der Männer war kurz nach der Tat mit 16 700 Euro gefasst worden. Weitere Festnahmen folgten. Der Angeklagte wollte sich gestern noch nicht zu den Vorwürfen, wohl aber zu persönlichen Verhältnissen einlassen und berichtete lange über seine Familie. Er habe jede Art von schmutzigen Geschäften in Kauf genommen, um an Geld zu kommen, sagte er. Grund war die schwere Krankheit seines Bruders. Er habe gehofft, ihn für eine spezielle Behandlung nach Kuba, Amerika oder China schicken zu können. Ob das die Bahn für die angekündigte Einlassung ebnen soll, bleibt abzuwarten.

Der Prozess wird im September fortgesetzt.

(BL)
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