Lokalsport Heimspiel für Willicherin Nina Mittelham

Krefeld · Tischtennis: Der VfL Willich richtet am Sonntag die Vorrunde der Deutschen Pokalmeisterschaften in der Jacob-Frantzen-Halle aus. Die 18 Jährige vom TuS Bad Driburg machte hier ihre ersten Schritte.

- Reinhard Lehnen freute sich, seine beste und mit Abstand talentierteste "Schülerin" wieder zu sehen. Der 54-jährige Geschäftsführer des VfL Willich begrüßte jüngst Nina Mittelham. Die junge Dame, mittlerweile 18 Jahre alt, hatte vor etwa elf Jahren unter Lehnen das Tischtennisspiel mal ausprobiert und in der Folgezeit nicht nur ihren ersten Trainer verblüfft. Die Ausnahmesportlerin, die derzeit in Deutschland bei den Damen den Ranglisten-Platz 12 belegt, hat am kommenden Sonntag nach langer Zeit wieder ein Heimspiel. Dann treffen sich nämlich die besten Spielerinnen Deutschlands in der Jakob-Frantzen-Halle zu einem Pokalwettbewerb. Gespielt wird von 10.30 Uhr bis etwa 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eröffnet wird der hochkarätig besetzte Wettbewerb um 10.15 Uhr.

"Dies wird für uns und für Willich ein Highlight sein", sagte bei der Pressekonferenz der langjährige Vorsitzende des über 2.500 Mitglieder starken VfL, Helmut Frantzen, der selber einst als Tischtennisspieler aktiv war. Der Deutsche Tischtennisbund hatte die Vorrunde der Deutschen Pokalmeisterschaft nach Willich vergeben. Hier gehen die Spielerinnen aller neun deutschen Erstliga-Mannschaften an die Platten, außerdem die starken Zweiligisten der vergangenen Spielzeit aus Hövelhof und Tostedt und der Erste der Saison 2014/15 der dritten Bundesliga, TTC Langweid. "Natürlich rechnen wir uns eine Chance aus, zumindest das Finale der besten Vier zu erreichen", sagte Nina Mittelham, die wieder ihren Eltern Manuela und Olaf Mittelham übernachten wird. Die Qualifikation wird am Sonntag in vier Dreier-Gruppen gestartet. Die jeweils Erstplatzierten der vier Gruppen ermitteln dann beim "Final Four" im Januar in Hannover den Deutschen Pokalsieger. Bei der Auslosung gab es gleich eine Überraschung, denn in einer der Dreier-Gruppen treffen bereits die beiden besten Teams der Saison 14/15 aufeinander: Meister TTC Berlin-Eastside und Vize-Meister TTG Bingen/Münster-Sarmsheim. Die Zwei hatte auch 2014 im Pokalfinale gestanden. Nina Mittelham, die derzeit die Klasse Zwölf des Düsseldorfer Lessing-Gymnasiums besucht und im Tischtenniscenter der Landeshauptstadt trainiert, spielt in dieser Saison erneut im oberen Paarkreuz für den TuS Bad Driburg. In der vergangenen Spielzeit sprang nur der 7. Platz heraus. Vor allem deshalb, weil Nina Mittelham an einer langwierigen Virus-Erkrankung litt, dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Schon in der Rückrunde waren die Driburger das viertbeste Team.

"Noch immer habe ich ab und an leichte Rückenprobleme, aber es wird immer besser", will die 18-Jährige, die schon lange im deutschen B-Kader ist und seit einiger Zeit der deutschen Nationalmannschaft angehört, auch im Einzel und Doppel bei der WM in China 2015 mitspielte, jetzt wieder so richtig angreifen. Erst vor etwa einer Woche kam sie mit der Nationalmannschaft von der Saisonvorbereitung aus China zurück. Derzeit liegt Nina Mittelham in der Weltrangliste auf dem 92. Platz. Noch, denn sie möchte unbedingt bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio mit dabei sein. Bereits am Samstag reisen die Sportlerinnen an, darunter unter anderem Petrissa Solja, Sabine Winter und Kristin Silbereisen. Ab 17 Uhr wird locker trainiert, etwa zweieinhalb Stunden später beginnt im VfL-Vereinsheim ein geselliger Abend. Mit den etwa 30 Helfer und Helferinnen des großen Willicher Sportsvereins, die tags darauf im Einsatz sein werden. An vier Tischen wird dann mit den neuen Plastikbällen gespielt. Auf "www.tischtennis.de" ist dann sogar ein Live-Ticker geschaltet.

(schö.)
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