Krefeld Pinguine Nur dank Duba stimmt das Punktekonto

Del · Die Zwischenbilanz der Krefeld Pinguine

Als die Pinguine vor einem Jahr nach 26 Spieltagen mit 49 Punkten und 37:25 Toren auf Platz vier der Tabelle standen, da wurden sie von vielen Experten als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt. Vor einer Woche standen sie nach dem Heimspiel gegen Wolfsburg bei ihrer Halbzeit der Hauptrunde mit 39 Zählern und 74:80 Toren auf Platz sechs. Den Ruf eines Titelanwärters genießen sie jetzt nicht mehr. Doch mit ihrer Zwischenbilanz können alle im Lager der Schwarz-Gelben zufrieden sein. Durch viele verletzungsbedingte Ausfälle war es für die Trainer schwer, eingespielte Formationen aufs Eis zu bringen. Nur vier Akteure (Pietta, Vasiljevs, Schymainski, Hauner) fehlten bisher in keinem Spiel. Ferner konnten die Spielerabgänge nicht kompensiert werden.

ABWEHR: In erster Linie ist es Torwart Tomas Duba zu verdanken, dass die Pinguine derzeit so gut da stehen. Die Nummer eins kann sich getrost zehn Punkte auf seine Fahne schreiben lassen. Mittlerweile genießt der sympathische Tscheche bei vielen DEL-Trainern den Ruf als einer der besten Torhüter der Liga. Die Gegentore zeigen deutlich auf, wo der Schuh im Vergleich zur Vorsaison drückt. Dubas Vorderleute lassen einfach zu viele Schüsse zu. Nur der Kölner Danny aus den Birken sah den Puck noch häufiger (809 Mal) auf sich zukommen als Duba (799). Dafür sind nicht nur die Verteidiger verantwortlich, sondern das kollektive Abwehrverhalten der Mannschaft. Die defensivstarken Stürmer Boris Blank, Roland Verwey und Mark Voakes werden in diesem Punkt schmerzlich vermisst. Von den gelernten Verteidigern ist Nick St. Pierre nicht nur wegen seiner 16 Scorerpunkte (4/12) der stärkste. Seine Fehlerquote geht gegen Null. Von den Kontingentspielern der Abwehr fällt nur Robin Weihager ab. Der Schwede wirkt im Team wie ein Fremdkörper, was sich auf dem Eis deutlich zeigt. Ferner kann er nicht zeigen, was ihn in der 2. Liga auszeichnete, nämlich seine Offensivkraft. Sehr positiv überraschte bisher Kyle Sonnenburg. Auch auf die Youngster Oliver Mebus, Thomas Supis und Steve Hanusch ist Verlass.

ANGRIFF: Viele Fans bezeichnen Colin Long und Tyler Beechey schon als Flop. Fakt ist, dass beide Nordamerikaner ihre Überseekollegen Mark Voakes und Kevin Clark nicht annähernd ersetzen können. Long lässt seine goldenen Hände seit einigen Spielen zwar immer häufiger glänzen, doch körperlich ist er einfach zu schwach. Bei Beechey stimmte bisher meist nur sein Einsatzwillen. Auch Joel Perrault konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Fehlbesetzungen unter den Kontingentstürmern können sich die Pinguine angesichts ihres bescheidenden Etats nicht leisten. Dazu gesellt sich mit Francois Methot noch ein völlig indisponierter Deutsch-Kanadier. Zum Glück entschied sich Marcel Müller für die Pinguine, was für die zweite Hälfte der Hauptrunde hoffen lässt. Überhaupt ist es die deutsche Fraktion, die die Kohlen aus dem Feuer holt. Bestes Beispiel dafür ist Martin Schymainski.

Wo die Pinguine am 1. März 2015 nach 52 Punktspielen landen werden, ist schwer vorher zu sehen. Nach dem anstehenden Programm mit elf Begegnungen in 23 Tagen wird sich eine Tendenz abzeichnen. Sollte sich das Verletzungspech weiter wie ein roter Faden durch die Saison ziehen, dann dürfte nicht mehr als ein Platz in den Pre-Play-offs drin sein. Mit einem kompletten Team und einem gesunden Tomas Duba im Tor sind die Pinguine sicher in der Lage, jeden Gegner zu schlagen.

(RP)
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