Fußball Germania blamiert sich gegen Schlusslicht

Erkelenz · Bezirksliga: Der TuS Germania Kückhoven gleicht zwar drei Rückstände gegen Westwacht Aachen aus, verliert am Ende aber mit 3:4.

Seine Spieler waren längst in der Kabine verschwunden oder frustriert nach Hause gefahren, da saß Thomas Schläger immer noch auf der Trainerbank, den Blick ins Leere gerichtet. "Diese Niederlage sitzt wirklich tief", gewährte der Coach des TuS Germania Kückhoven einen kurzen Einblick in seine Gefühlswelt. Was ihn so mitgenommen hatte, war die 3:4-Niederlage (Halbzeit 1:2) des Tabellenfünften gegen Schlusslicht Westwacht Aachen. Und auch sein Co-Trainer Harald Kopf fand klare Worte: "So darf man sich einfach nicht präsentieren."

Eins konnte man den Hausherren allerdings nicht absprechen: Nach vorne versuchten sie alles, um die Niederlage abzuwenden, doch in der Defensive leistete sich die Germania unerklärliche Aussetzer, die das Schlusslicht aus Aachen eiskalt und gnadenlos ausnutzte. Insgesamt brachten die Aachener den Ball fünf Mal auf das Gehäuse von Ersatz-Keeper Pascal Leuer - vier Mal machten sie Tore, einmal trafen sie die Latte.

Und so half es den Kückhovenern auch nichts, dass sie den Rest der Zeit Einbahnstraßen-Fußball zeigten und im Stile eine Handball-Mannschaft rund um die Strafraumgrenze herum ihre Angriffe aufbauten. Mit Mann und Maus verteidigten die unermüdlich kämpfenden Aachener ihren Vorsprung und ließen sich auch dann nicht aus der Ruhe bringen, als Chris Koerfer mit seinem dritten Tor des Tages zum 3:3-Ausgleich traf. Irgendwie schafften sie es immer noch in höchster Gefahr, mit Kopf oder Bein zu klären - zudem hielt Kevin Maassen alles, was es zu halten gab. Den Rest erledigten Kückhovens Angreifer selbst: So hatte unter anderem Stürmer Sinan Kapar in der 83. Minute die große Chance auf das Siegtor, doch sein Kopfball ging letztlich wenige Zentimeter am Gehäuse vorbei. "Für mich war das die spielentscheidende Szene", sagte Schläger, "wären wir da in Führung gegangen, wäre Aachen nicht mehr zurückgekommen." Doch es kam anders: Erst rettete in der 84. Minute der Pfosten für den TuS-Keeper, dann traf Massimo Martinez-Walbert zum 4:3 (85.) - und damit zum ersten Saisonsieg des Schlusslichts.

(RP)
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