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Langenfeld Gründer und Tüftler: So erfinderisch ist Düsseldorf

Langenfeld · Eine Designerin entwirft Kindermöbel für Geldinstitute und Arztpraxen, ein Kollege tüftelt am perfekten Wischmopp.

 Claudia Hüskes designt Kinder-Möbel, die in Wartebereichen wie der Stadtsparkasse stehen.

Claudia Hüskes designt Kinder-Möbel, die in Wartebereichen wie der Stadtsparkasse stehen.

Foto: andreas bretz

Bekannt geworden ist die Düsseldorfer Produktdesignerin Claudia Hüskes mit einer neuen Generation von preisgekrönten Mini-Möbeln, die jetzt auch in einigen Filialen der Stadtsparkasse in Düsseldorf (Oberkassel, Rath, Bilk) dafür sorgen, dass Kinder Wartezeiten spielend überbrücken. Am Anfang wusste sie vor allem, was sie in ihrer Jundado GmbH (Sitz: Leostraße) nicht anbieten wollte: "quietschbunten Kindermöbel".

Stattdessen entwarf sie ein Mobiliar für die Jüngsten, das sich dezent in eine Umgebung einfügt und das von den Jüngsten allein durch Form und Größe sofort als das erkannt, wird, was es ist: für sie geschaffen. Die kleinen Tische, Bänke und Regale aus weiß beschichtetem Holz lassen sich zu Modulen zusammenfügen und mit Klettverschlüssen verbinden, lediglich die Sitzpolster bringen Farbe ins Spiel.

Neben Geldinstituten schätzen auch Autohäuser und Arztpraxen die mit Design-Preisen ausgezeichneten Mini-Möbel, "alles Orte, wo Wartezeiten notwendig sind", so die Designerin. In der Stadtsparkassen-Filiale an der Brunnenstraße sind die Erfahrungen schon nach wenigen Wochen positiv - gerade Eltern, die etwas länger brauchen, um sich über eine Baufinanzierung zu informieren, schätzen es, dass ihre Kinder im Besprechungszimmer dabei sind - am eigenen Mini-Tisch.

Ortswechsel. Die Firmenphilosophie von Reiner Wallbaum lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: "Funktioniert ein Produkt, kann man es benutzen. Stimmt das Design, will man es benutzen." Reiner Wallbaum, auf dessen Visitenkarte schlicht "Chef" steht, will als Produktdesigner beides verbinden: Funktion und Form. Wohl auch deshalb suchte der Putzriese Vileda neulich die Hilfe seines kleinen Unternehmens "Elbe Eichhorn" auf der Brunnenstraße. Denn der Wischmopp, Verkaufsschlager von Vileda, sollte einen völlig neuen Dreh bekommen. Eigentlich hat er mal Werkzeugmacher gelernt - "und immer schon gern getüftelt". Diese Lust an der Erfindung vertiefte sich nur noch mehr, nachdem Reiner Wallbaum Industriedesign studiert hatte. Ein Ergebnis davon war Ende der 1980er Jahre seine Solarstanduhr, "zu einer Zeit, als man noch gar nicht wusste, wo man Solarzellen herbekommen sollte".

Seitdem denkt er gern "um die Ecke", hat ein Handbuch für technisches Produktdesign geschrieben und eine Firma gegründet, die für die Industrie Produkte entwickelt oder verbessert. Wobei wir wieder beim Wischmopp sind, beziehungsweise beim Kunststoffeinsatz für den Putzeimer, in dem der Mopp ausgewrungen wird. Dafür hat Reiner Wallbaum eine neue Technik erfunden, "bei der es durch die Drehbewegung zu einer Verdichtung des Volumens kommt". Heißt: Mit weniger Kraftaufwand wird mehr Wasser aus dem Mopp gepresst.

In den vergangenen zwei Jahren wurden in Düsseldorf übrigens 250 Start-ups gegründet, sie beschäftigen mittlerweile 3000 Mitarbeiter. Im Mai (5. bis 12.) organisiert die städtische Wirtschaftsförderung zum zweiten Mal eine Start-up-Woche mit mehr als 100 Veranstaltungen: www.startupwoche-dus.de.

(RP)
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