Dennis Werkmeister "Wir müssen in der neuen Liga dabei sein"

Langenfeld · Der neue Cheftrainer des Handball-Oberligisten SG Langenfeld ist ehrgeizig und traut seinem Team für die nächste Saison eine Menge zu.

 Strebertyp: Dennis Werkmeister ist einer, der diese oft negativ besetzte Bezeichnung positiv vorlebt. Der Trainer will sein Team schrittweise entwickeln - und sich selbst auch.

Strebertyp: Dennis Werkmeister ist einer, der diese oft negativ besetzte Bezeichnung positiv vorlebt. Der Trainer will sein Team schrittweise entwickeln - und sich selbst auch.

Foto: Ralph Matzerath

LANGENFELD Dennis Werkmeister steht mit dem Heimspiel heute (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den ART Düsseldorf unmittelbar vor seiner ersten Saison als Cheftrainer des Oberligisten SG Langenfeld (SGL). Der 32-Jährige, der den Handball als Leidenschaft betreibt, steht darüber hinaus auch als Sportlicher Leiter in der Verantwortung. Im Gespräch äußert sich der SGL-Coach über die Struktur seiner Mannschaft, die Ziele für die kommende Saison und die Perspektive für die nächsten Jahre.

Langenfeld hatte besonders in der zurückliegenden Saison immer wieder personelle Probleme. Jetzt scheint die Mannschaft breiter aufgestellt zu sein. Können Sie da ruhiger schlafen als ihr Vorgänger Leszek Hoft?

Werkmeister: Die personelle Situation hatte Leszek und mich letztes Jahr schon stark belastet und damals zu der Überlegung gebracht, die Kaderstärke zur Saison 2015/2016 zu erhöhen. Dies ergibt natürlich eine höhere Planungssicherheit, aber auch einen höheren Konkurrenzkampf.

Jede Mannschaft braucht den einen oder anderen Führungsspieler. Wer kann bei der SGL in Stress-Situationen das Heft in die Hand nehmen?

Werkmeister Ich denke, wir haben zwei bis drei Spieler im Team, die in der Vergangenheit zu sehr unterm Radar gelaufen sind - die aber das Zeug haben, eine Leaderfunktion einzunehmen. Außerdem gibt es in Tim Menzlaff einen Spieler, der allein aufgrund seiner Erfahrung und seiner körperlichen Erscheinung eine solche Rolle einnehmen kann. Aber dies wird die Saison zeigen.

Dass Langenfeld in der Oberliga die beste Abwehr stellt, hat sich inzwischen zu einer Tradition entwickelt. Geht das überhaupt noch besser? Und wenn ja, wie?

Werkmeister Die Abwehr ist in den letzten Jahren immer das Prunkstück gewesen und natürlich extrem durch meine Vorgänger Heino Kirchhoff und Leszek Hoft geprägt. Ich möchte diese auch nicht verändern, sondern nur um eine Variante (6:0) erweitern, um flexibel auf jede Mannschaft reagieren zu können. Das ist in der Vorbereitung schon sehr gut gelungen.

Wie kann denn der Angriff effektiver werden? Immerhin steht ja jetzt im drittliga-erfahrenen Tim Menzlaff ein Spieler zur Verfügung, der mal die einfachen Tore aus dem Rückraum erzielen kann.

Werkmeister Das Wichtigste in unserem Angriffsspiel muss sein, variabel zu spielen und nicht von ein, zwei Spielern abhängig zu sein. Wir werden unsere Durchschlagskraft mit höherem Tempo und variablen Auftakthandlungen erhöhen.

Wie könnte man den Stil beschreiben, den Sie Ihrer Mannschaft "verordnen"? Immer volle Attacke?

Werkmeister: Kontrollierte Offensive. Nicht immer offenes Visier, aber deutlich mutiger und immer hohes Tempo.

Was ist überhaupt die wichtigste Eigenschaft, die ein Spieler mitbringen muss? Und was mögen Sie gar nicht?

Werkmeister Ich mag Spieler, die im Training und im Spiel immer an ihre Grenzen gehen und sich ständig weiterentwickeln möchten. Als Trainer muss man dies immer vorleben.

Ab der Saison 2016/2017 gibt es die neue Nordrheinliga, für die sich aus der Oberliga Nordrhein die besten acht Teams qualifizieren. Langenfeld muss dabei sein, oder?

Werkmeister: Definitiv ja.

Intern soll sich die Mannschaft sogar für die Meisterschaft als Saisonziel ausgesprochen haben. Schließen Sie sich dem an?

Werkmeister Ich denke, man muss sich Ziele setzten, die realistisch sind. Die Mannschaft weiß, dass zu einer solchen Platzierung nicht nur Fleiß und Talent gehören, sondern auch Glück.

Kann man dieses Glück erzwingen?

Werkmeister Ich denke schon. Wenn uns dieses gelingt, ist eine ähnliche Platzierung wie letztes Jahr möglich.

Gesetzt den Fall, die SGL wird Meister und nimmt erfolgreich an der Qualifikation zur 3. Liga teil. Ist ein Aufstieg zu realisieren? Oder ist der Sprung zu groß für die aktuellen Strukturen in Handball-Langenfeld?

Werkmeister Dies ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann und mit der ich mich jetzt noch nicht auseinandersetze. Sollte diese Situation eintreten, werden wir uns früh genug damit beschäftigen.

Über die Fernziele werden sie das Naheliegende nicht vergessen. Wie ist das Auftaktspiel gegen den ART Düsseldorf einzuschätzen?

Werkmeister: Ich denke, mit der ART Düsseldorf haben wir einen der schwersten Gegner vor der Brust, der sich wirklich gut und sinnvoll verstärkt hat. Außerdem verfügen die Düsseldorfer in Kalid Khan und Heino Kirchhoff über ein extrem gutes und erfahrenes Trainergespann. Die Rather werden extrem gut vorbereitet sein und uns vor eine gewaltige Aufgabe stellen. Wir sind uns jedoch auch unserer Stärken bewusst und gehen mit Respekt, aber auch mit Selbstvertrauen an diese Aufgabe heran. Wir wollen gewinnen!

MICHAEL DEUTZMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH. .

(RP)
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