Leichlingen Lindner besucht die Leichlinger FDP und plaudert bei Grünkohl über Politik

Leichlingen · Als Kind mochte er keinen Grünkohl, aber jetzt liebt er das urige Gericht - zum Glück, denn am Dienstag war FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner (38) von seinen Leichlinger Parteifreunden zum 60. Grünkohlessen eingeladen. Zu diesem Treffen im Brauhaus Aloysianum - vom Gastgeber, dem Ortsvorsitzenden und Landtagswahlkandidat Lothar Esser, von langer Hand vorbereitet - waren außerdem rund 60 Parteimitglieder und zahlreiche Gäste des Rheinisch Bergischen Kreises eingeladen.

 120.000 Kilometer im Jahr unterwegs: FDP-Chef Christian Lindner.

120.000 Kilometer im Jahr unterwegs: FDP-Chef Christian Lindner.

Foto: RM

Lindner traf mit einiger Verspätung ein. Er kam in Begleitung seiner Eltern Petra und Dr. Wolfgang Lindner sowie der Großmutter Waltraud Borsch aus Leichlingen von einem anderen Termin. "Wenn ich meinen Enkel sehen will, dann muss ich manchmal mitreisen", sagte die 92-Jährige. Nach dem Essen und ehe Christian Lindner - er lebt mit Ehefrau Dagmar inzwischen in Düsseldorf - seine Begrüßungsrede hielt, ehrte er Werner Hammerstein, den einstigen Leichlinger Beigeordneten, mit Nadel und Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft in der Partei. Glaube man den Umfragen, so Lindner, dann "haben wir im Wahljahr 2017 wieder eine gute Ausgangslage." Noch sei aber nichts gewonnen, mahnte der gebürtige Wermelskirchener. Warum man seine Partei wählen sollte, beantwortete Lindner im Interview: "Wenn die Welt verrückt geworden ist, kann man ja mal was Vernünftiges wählen. Also eine Partei, die den Rechtsstaat stark machen will, die aber gegen Intoleranz und Bürokratismus steht, die sich für ein besseres Bildungssystem und wirtschaftliches Vorankommen einsetzt." Bei der FPD stehe "der einzelne Mensch im Zentrum, und nicht der Staat." In NRW schließt er eine Ampelkoalition aus. "Es wäre unrealistisch, als neuer, dritter Partner einen politischen Wechsel zu fordern. Dann würde man sich überschätzen." Falls sich doch eine regierungsfähige Mehrheit ergäbe, könnte er sich Wolfgang Kubicki, Nicola Beer, Alexander Graf Lambsdorff, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und den ehemaligen parlamentarischen Geschäftsführer Christian Dörr als Mannschaft für Regierungsämter vorstellen.

Als Vielfahrer - Linder ist jährlich mindestens 120.000 Kilometer im Auto unterwegs und nutzt die Zeit vor allem, um ein altes Wahlversprechen einzuhalten und jedem Bürger, der ihm schreibt, zu antworten - sei er oft genug Leidtragender von Staus. So sei er natürlich speziell in Leverkusen an einer guten Lösung der Verkehrsprobleme interessiert. Für die Autobahn A1 und die Brücke müssten alle Optionen geprüft werden. Also auch eine Tunnellösung.

(gkf)
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