Lokalsport Bayers Frauen brennen auf das Derby in Köln

Leverkusen · Eine besondere Motivationsrede hat Thomas Obliers für den heutigen Vormittag nicht einstudiert. Denn die Konstellation verspricht auch ohne weiteres Zutun des Trainers von Bayers Fußballerinnen ein Erlebnis mit Prickelfaktor. Die Leverkusenerinnen treten um 12 Uhr zum Spiel im Kölner Südstadion an. Gegner ist der Aufsteiger 1. FC Köln. Dies ist überhaupt erst das dritte Aufeinandertreffen in der noch jungen Frauenfußball-Historie beider Klubs, das erste seit dem Mai 2010. Turid Knaak war damals noch nicht dabei. Nun kann sie es kaum erwarten. "Wir sind heiß auf dieses Spiel und freuen uns auf die besondere Derby-Atmosphäre", verrät sie.

Francesca Weber und Lisa Schwab haben noch eine kleine Rechnung offen. Sie waren - wie auf Kölner Seite Maike Seuren, Nicole Bender und Yvonne Zielinsky - dabei, als der FC im Franz-Kremer-Stadion mit 3:0 trumphierte. Es war zwar nur ein kleiner Schönheitsfehler in einer sensationellen Spielzeit, in der sich Bayer - und trotz dessen beachtlicher Investitionen nicht der favorisierte Nachbar aus der Domstadt (mit Nationalspielerin Sonja Fuss) - mit der Meisterschaft im Unterhaus für die 1. Liga qualifizierte. Aber zumindest ein wenig wurmte die Pleite damals - und tut es noch heute. Schon damals spielte mit Seuren eine frühere Leverkusenerin beim FC. Ihr folgten in den vergangenen fünf Jahren weitere - meist solche, für die es in Leverkusen nicht ganz reichte.

Aktuell brennen bei den Kölnerinnen vier ehemalige Bayer-Spielerinnen auf das Treffen mit dem Ex-Klub: Seuren (wechselte 2009 die Rheinseite), Anna Kirschbaum (2010), Mandana Knopf (2012) und Claudia Kalin, früher Götte (2014).

Beidseits des großen Flusses konnte vergangenes Wochenende gefeiert werden. Leverkusen holte gegen Potsdam den ersten Sieg, der FC in Sand zumindest schon einmal den ersten Punkt. "Gegen Köln wollen wir nun unbedingt nachlegen. Dann sieht es in der Tabelle wieder viel besser für uns aus", sagt Derby-Debütantin Turid Knaak. Und auch Obliers sieht neben dem Reiz dieser speziellen Partie auch den winkenden Lohn im Erfolgsfall. Dann gelänge seinem Team nach magerer Ausbeute zum Start endlich der Anschluss an das Mittelfeld.

Wieder zur Verfügung steht Obliers nach einer Muskelblessur Marisa Ewers. Weiter passen müssen Marina Hegering, Merle Barth, Laura Widak und auch Neu-Nationalspielerin Rebecca Knaak (Pfeiffersches Drüsenfieber). Zu sehen ist die Partie wie Bayers Sieg über Turbine bei Eurosport im TV und über DFB-TV im Netz.

(kre)
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