Lokalsport LTV: Lange ist der letzte Linkshänder

Leichlingen · Die Handballer des Leichlinger TV sind vom Verletzungspech verfolgt. Nach Kevin-Christopher Brüren fällt nun auch Routinier David Kreckler aus. Im Team von Trainer Frank Lorenzet herrscht akuter Mangel an Linkshändern.

 Einzelkämpfer: Auf Rechtsaußen Carsten Lange (links) wird es gegen Lemgo besonders ankommen.

Einzelkämpfer: Auf Rechtsaußen Carsten Lange (links) wird es gegen Lemgo besonders ankommen.

Foto: MATZERATH

Unbeschadet hat der Handball-Drittligist Leichlinger TV die Karnevalswoche nicht überstanden. Allerdings lag das weniger an den jecken Tagen, als vielmehr am Verletzungspech, mit dem die Mannschaft zu kämpfen hat. Diesmal traf es einen der erfahrensten im Team: Der 33 Jahre alte David Kreckler musste im Krankenhaus behandelt und anschließend sogar operiert werden, weil sich eine zunächst harmlose Schürfwunde entzündete. Eine reine Antibiotikabehandlung schlug nicht an, weshalb die Ärzte zum Messer griffen.

Dem LTV fehlt durch den Ausfall von Kreckler, den alle nur "Mütze" rufen, nicht nur ihr erfahrenster Spieler, sondern auch ein weiterer Linkshänder im Team. Weil Kevin-Christopher Brüren noch an seinem Kreuzbandanriss laboriert, steht dem Leichlinger Trainer-Manager Frank Lorenzet vor dem morgigen Duell mit der HSG Handball Lemgo II (19 Uhr, Smidt-Forum) nur ein Linkshänder zur Verfügung.

Ein Problem? "Naja, es ist sicherlich ein Engpass. Wir werden sehen, ob es zu einem Problem wird", meint Lorenzet mit Blick auf die Partie gegen die Reserve des Lemgoer Bundesliga-Teams. Carsten Lange wird morgen zweifellos eine Menge Einsatzzeit erhalten. Mit welcher Strategie der Trainer allerdings genau gegen Lemgo vorgeht, wird sich erst im Spiel selbst zeigen.

In diesem erwartet die Gastgeber eine echte Wundertüte - eigentlich wie immer, wenn es gegen die Reserve-Teams geht. "Diese Teams sind eine Sache für sich", meint der Leichlinger Coach. "Ich wäre eher ein Freund der Idee, dass alle Reserveteams eine eigene Liga gründen und dort gegeneinander spielen." Die wirtschaftliche Unattraktivität ist nur ein Grund für seine Abneigung: "Der Grundgedanke, dass jungen Spielern Spielpraxis gegeben wird, ist gut. Aber wenn irgendwann nur Spieler abgestellt werden, um dem zweiten Team zu helfen, ergibt das für mich keinen Sinn", sagt Lorenzet.

Gegen Leichlingen wird Lemgo aber wohl ohne Unterstützung aus dem Bundesliga-Kader auskommen müssen, weil die erste Mannschaft parallel beim ThSV Eisenach im Einsatz ist. Nicht nur deshalb gilt der Dritte Leichlingen als Favorit. Zu stark und zu konstant waren die jüngsten Auftritte von Lorenzets Team, das gerade gegen die vermeintlichen schwächeren Gegner in dieser Saison eiskalt blieb.

Und zur Überraschung Einiger ist Lemgo in diesem Jahr nicht allzu stark. Zumindest zählen sie nicht wie im letzten Jahr zu den Topteams der Liga. "Ich weiß nicht, warum es bei ihnen nicht so gut läuft", sagt der LTV-Trainer. "Sie haben fast die gleiche Mannschaft wie im Vorjahr." Als einen Grund führt der Coach die langen Ausfälle der Leistungsträger Dominik Ebner und Valentin Schmidt an. Prinzipiell ist ihm Ursachenforschung beim Gegner aber egal. "Deren Probleme herauszufinden ist nicht meine Aufgabe. Ich will einen Sieg holen, das ist mein Ziel." Mit nur einem Linkshänder wird das allerdings keine leichte Aufgabe.

(mol-)
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