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Fußball Der Duisburger Reinders ist jetzt VfB-Fan

Msv · Das Herz von Holger Reinders hängt an seiner Heimatstadt - normalerweise. Denn der 2. Vorsitzende des Hildener Fußball-Oberligisten hofft am Sonntag auf eine Überraschung der Molina-Elf bei der U 23 des MSV Duisburg.

Fußball: Der Duisburger Reinders ist jetzt VfB-Fan
Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Duisburg II - VfB Hilden. Seine Wurzeln will Holger Reinders gar nicht verkennen, denn die Erinnerungen an die jungen Jahre sind schön - vor allem in puncto Fußball. Der 62Jährige wuchs in Duisburg auf und kickte selbst vom siebten bis 30. Lebensjahr beim TuRA 88 Duisburg im Stadtteil Neudorf. Die Arena des großen MSV war nicht weit entfernt. "Schon damals bin ich mit meinem Vater und später auch meiner Tochter ins Stadion gegangen - zu der guten alten Zeit, als der MSV noch im UEFA-Pokal aufgelaufen ist", berichtet Reinders. In der Saison 1975/76 schieden die Zebras erst im Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach aus. Lange, lange ist es her, doch Reinders Liebe ist geblieben. "Als Duisburger liegt mir der Verein natürlich immer noch am Herzen", gesteht er frank und frei. Seine Tochter ist nach wie vor eingefleischter MSV-Fan, schaut aber auch mal beim VfB 03 vorbei.

"Jetzt bin ich ein Hildener", betont Reinders, der bereits seit 1999 als Geschäftsführer der gemeinnützigen Seniorendienste Stadt Hilden fungiert und vor zwei Jahren in die Itterstadt zog. Zuvor lebte er drei Jahre in Langenfeld - dort arbeitete seine Ehefrau - und davor zehn Jahre in Essen. "Dort hatten wir unser soziales Umfeld, Familie, Freunde", stellt Reinders fest. Entsprechend schwer fiel der Abschied, doch die morgendlichen Staus auf der Fahrt nach Hilden erleichterten die Entscheidung. Und längst fühlt sich der 62-Jährige in seiner Wahl-Heimat wohl. "Das ist eine richtig gute Stadt, in der es sich schön leben und wohnen lässt. Ich fühle mich hier wohler als in der Großstadt", sagt der Geschäftsführer. "Hier habe ich alles, was ich brauche. Gemütlichkeit, Gelassenheit und Lebensqualität: Am Alten Markt setzte ich mich ab und an hin und trinke in Ruhe ein Bierchen oder ich fahre mit dem Fahrrad durchs Grüne. Und wenn ich mal ins große Theater gehen will oder zu einem Konzert von Elton John, dann fahre ich eben nach Düsseldorf."

In diesen Tagen richtet sich der Fokus von Holger Reinders aber auf den Fußball, denn der VfB 03 will auch im zweiten Jahr nach dem Aufstieg den Verbleib in der Oberliga sichern. Doch in der Rückrunde lief es bislang nicht wirklich rund. In zehn Begegnungen holten die Hildener gerade einmal neun Punkte - zehn weniger als im gleichen Zeitraum der Hinrunde. Eine Bilanz, die auch Toni Molina zu denken gibt. "Die Leistung stimmt. Wir vergeben nur einfach zu viele Chancen", sagt er Coach. Wohlwissend: "Es ist nur ein ganz schmaler Grat zwischen Schönreden und Optimismus." Im Hinspiel trotzte seine Mannschaft der U 23 des MSV nach einem 0:3Rückstand noch ein 3:3 ab. Dennis Lichtenwimmer, Jannik Weber und Stefan Schaumburg waren die Torschützen. Während die Offensivkräfte Lichtenwimmer und Weber an diesem Sonntag erneut auflaufen können, steht hinter dem Einsatz von Stefan Schaumburg ein ganz dickes Fragezeichen. Der Mittelfeldakteur knickte in der Partie gegen TuRU Düsseldorf bereits in der ersten Halbzeit mit dem Fuß um, biss aber auf die Zähne. "Ob das wirklich gut war, weiß ich nicht", gesteht der 26-Jährige. Denn der Arzt diagnostizierte eine Bänderdehnung im Sprunggelenk, das dick angeschwollen ist.

Ein Ausfall, der ins Kontor schlägt. Immerhin erzielte Schaumburg bereits zehn Treffer und bereitete 14 Tore vor. Zuletzt gegen die TuRU agierte der Vize-Kapitän als Spitze neben Jannik Weber. Als Alternativen stehen Pascal Weber und Vincenzo Lorefice parat. Lorefice mangelt es allerdings an Spielpraxis und Calli Weber weilte diese Woche aus beruflichen Gründen in Frankfurt, konnte deshalb nicht an den Übungseinheiten teilnehmen.

Auch für Holger Reinders ist deshalb die MSVZweite Favorit. Immerhin haben die Duisburger elf Zähler mehr als der VfB 03 auf dem Konto und nehmen aktuell Rang fünf ein. "Aber ich hoffe, dass uns eine Überraschung gelingt", betont der 2. Vorsitzende, der zugleich die Qualitäten der Gastgeber hervorhebt: "Die Nachwuchsarbeit des MSV ist ausgezeichnet. Das ist eine spielstarke, schnelle und spritzige Mannschaft." Doch mit einem verschmitzten Lächeln fügt der 62-Jährige hinzu: "Im Fußball ist alles möglich." Längst schlägt sein Herz mit aller Macht für den VfB 03.

Zu den wichtigsten Aufgaben von Holger Reinders und seinen Vorstandskollegen zählt in diesen Wochen die Suche nach einem neuen Trainer. Während der scheidende Coach Toni Molina beim Ligarivalen ETB SW Essen bereits einen neuen Job fand, können die Verantwortlichen des VfB 03 noch keinen Vollzug melden. "Sicherheit geht vor Schnelligkeit", zitiert Reinders gerne den Manager von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke. Allerdings meldete der BVB schneller Vollzug als angekündigt. Vielleicht gilt das auch für den Hildener Oberligisten. "Es sind gute Gespräche gelaufen und wir haben eine sehr enge Auswahl", verrät Reinders. Wichtig sei aber auch, dass die Mannschaft - "alles intelligente Jungs" - den Neuen akzeptiere.

(RP)
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