Handball Knut-Arne Iversen kommt gerne zurück

Mettmann · Der Norweger kam für drei Monate nach Mettmann - und blieb den Handballern dann sechs Jahre erhalten. Heute arbeitet der Sportler in der Touristikbranche und macht gerne lange Touren auf dem Mountainbike.

 In der Saison 2006/07 lief Knut-Arne Iversen noch im Mettmanner Regionalliga-Team auf.

In der Saison 2006/07 lief Knut-Arne Iversen noch im Mettmanner Regionalliga-Team auf.

Foto: Archiv/Janicki

Bei der Trainingseinheit der Oberliga-Mannschaft fiel der Gast, den die Handballer von Mettmann-Sport in ihren Reihen hatten, kaum auf. Nein, der von Co-Trainer Markus Flieter angekündigte erfahrene Neuzugang ist der Norweger Knut-Arne Iversen nicht. Obwohl er trotz seiner 51 Lenze die komplette Trainingseinheit mit Waldlauf, Schwimmen und weiteren Übungen im Wasser sowie Beachvolleyball im Naturfreibad Mettmann mitmachte.

Der ehemalige Profi, der Anfang der 90er Jahre unter anderem das Trikot der SG Flensburg trug, kehrte auf einen Abstecher in seine Wahlheimat zurück und schaute bei seinem Ex-Verein vorbei. Sein alter Weggefährte Sven Weber hatte ihn zu seiner Hochzeit eingeladen. Da ließ sich der Skandinavier nicht lange bitten und quartierte sich für einige Tage bei seinem besten Kumpel aus Mettmanner Zeiten, Markus "Bibo" Flieter ein.

"Den Ausdruck zweite Heimat gibt es bei uns in Norwegen nicht. Aber genau zu diesem ist Mettmann für mich tatsächlich geworden", schwärmt der ehemalige Profi über die Kreisstadt, in der er seinen Ex-Klub ME-Sport ebenso in sein Herz schloss wie die vielen Freunde, die er in der Zeit zwischen 2002 und 2007 hier gefunden hat. "Dabei wollte ich zum Ende meiner Karriere noch etwas Abenteuerliches machen und etwas von Deutschland sehen. Da verschlug es mich - eigentlich für nur drei Monate - hierher", erinnert sich Iversen an das Zustandekommen seines Engagements bei ME-Sport. Doch das Umfeld und die Fans gefiel dem damals 37-Jährigem so gut, dass aus drei Monaten sechs Jahre wurden.

Erst ein berufliches Angebot in der Tourismus-Branche Norwegens zog den Wahl-Mettmanner zurück in seine Heimat Hammerfest. Die Kontakte zu seinen Mettmanner Freunden hielt der Norweger aber immer aufrecht. In der Saison 2015/16 vermittelte er ME-Sport sogar die Tourismusagentur seiner Region als Sponsor auf den Trainingsanzügen der Herrenmannschaft. "Das zeigt, dass er sich hier wohlgefühlt hat und die Gelegenheit nutzte, uns was zurückzugeben", sagt Markus Flieter über die Geste seines Freundes.

Handball spielt der Touristikberater der Region Finmark heute nicht mehr. "Ich fahre viel Fahrrad. Am liebsten offroad", sagt Knut-Arne Iversen, der vor seinem Besuch in Mettmann eine 3000-Kilometer-Tour durch Italien absolvierte. "Man sieht ihm sein Alter überhaupt nicht an. Man könnte ihm zutrauen, dass er nach einigen Trainingseinheiten auch wieder Handball spielen könnte", bewundert Mettmanns Rückraum-Werfer Andre Loschinski den Linkshänder. "Freut mich, dass Handball in Mettmann immer noch die Nummer eins ist. Diese Jungs verdienen es, mit ihren Einsatz unterstützt zu werden", gibt Iversen das Kompliment an das Team zurück. Selbst Handball spielen vermisst der "Wikinger" nicht. "Aber die vielen Anlässe zu geselligen Feiern schon sehr", betont Iversen. Aber dafür kehrt der Norweger ja immer wieder in seine zweite Heimat zurück.

(erd)
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