Mönchengladbach Awo kündigt Mitarbeiterin wegen "brauner" Postings

Mönchengladbach · Weil sie in sozialen Netzwerken "braunes" Gedankengut teilte, hat Uwe Bohlen, Vorstand des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt (Awo) einer Mitarbeiterin fristlos gekündigt.

"Man hatte mich auf die Postings aufmerksam gemacht", sagte Bohlen gestern. Es sei vor allem um Hetze gegen Flüchtlinge gegangen. "Sie hatte beispielsweise rechte Hetze des ehemaligen NPD-Landesvorsitzenden von Hessen geteilt."

Die Mitarbeiterin hatte schon seit mehreren Jahren in einer Awo-Begegnungsstätte gearbeitet. "Diese Arbeit ist geprägt von intensivem Publikumskontakt", sagte Bohlen. "Wir konnten nicht riskieren, dass sie ihre Ansichten dort laut werden ließ." Nach Absprache mit Kollegen aus dem Verband habe er deshalb die Kündigung ausgesprochen. Die Mitarbeiterin habe das überhaupt nicht verstanden. "Das ist ein typisches Verhalten nach dem Motto: Wir tun doch nichts Unrechtes."

Die Awo arbeitet sehr intensiv in der Flüchtlingshilfe. "Wenn wir diesen Schritt nicht gemacht hätten, wären wir unglaubwürdig geworden. Solch ein Gedankengut darf bei uns keinen Platz haben." Ob die Mitarbeiter vor Gericht geht, ist offen.

(isch)
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