Mönchengladbach Brücke zwischen Grundschulen und den Sportvereinen schlagen

Mönchengladbach · Leichtathletik, Hockey, Judo und Handball: Rund 1600 Grundschüler lernten gestern beim 3. Kinder-Sport-Tag im Sparkassenpark neue Sportarten kennen.

 Gekonnt: Die Schüler laufen Slalom durch den Hütchenparcours und probieren Sportarten aus.

Gekonnt: Die Schüler laufen Slalom durch den Hütchenparcours und probieren Sportarten aus.

Foto: Detlef Ilgner

Die Kinder haben ihren Spaß. Aufgeregt hüpfen sie auf und ab, während sie darauf warten, loslaufen zu dürfen. Wenn sie nicht selbst beschäftigt sind, feuern sie ihre Klassenkameraden an. "Vian, Vian" schallt es durch den Sparkassenpark, als eine zierliche Zweitklässlerin Slalom durch einen Hütchenparcours läuft, dann wendet und über am Boden liegende Ringe zurückrennt.

Das zweite Schuljahr der Franz-Wamich-Grundschule in Hermges nimmt am dritten Kinder-Sporttag teil. Die Grundschüler haben die zweite Station erreicht. Leichtathletik ist an der Reihe. Johannes Gathen vom LAZ, der Trainings- und Startgemeinschaft der Leichtathleten in Mönchengladbach, nimmt die Zeiten. "Einige machen das sehr gut", stellt er fest. "Vielleicht finden so ein paar zur Leichtathletik." Die Mönchengladbacher Leichtathleten haben zwar keine allzu großen Nachwuchssorgen, aber Talente, die auch in Wettkämpfen an den Start gehen, werden immer gesucht. Klassenlehrerin Johanna Barthel hat ihre zweite Klasse zum Kinder-Sport-Tag begleitet. "Das Angebot wird gut angenommen", stellt sie fest. "Die Kinder lernen so einige für sie unbekannte Sportarten kennen und bekommen Anregungen."

Vier Sportarten präsentieren sich beim diesjährigen Kinder-Sport-Tag: neben Leichtathletik auch Hockey, Judo und Handball. Vier Tage lang können rund 1600 Grundschüler aus 18 Grundschulen der Stadt die Sportarten erproben. "Wir wollen mit dem Sporttag eine Brücke zwischen den Sportvereinen und den Grundschulen schlagen", erklärt Organisatorin Nicole Häfner. "Für die Vereine ist das eine großartige Gelegenheit, sich den Kindern vorzustellen." Immerhin nehmen drei Viertel aller Gladbacher Grundschulen an der Veranstaltung teil. Das Konzept funktioniert, die Schüler lassen sich begeistern. "Im letzten Jahr haben sich im Anschluss 95 Kinder bei einem Sportverein angemeldet, im Jahr zuvor sogar 108", sagt Nicole Häfner.

Die Kinder erhalten ein Stationen-Buch, in dem - ganz wichtig - alle Stationen, an denen sie teilgenommen haben, mit Stempeln markiert werden. Nils Hellwig vom GHTC stempelt geduldig die Pässe der Kinder und manchmal auch die Hände ab. Er stellt den Hockeysport vor. Die Kinder lernen ein wenig mit dem Schläger umzugehen, balancieren ihn auf den Händen, den Fingern oder sogar auf der Nase. Die Koordinationsfähigkeiten der Kinder seien sehr unterschiedlich, stellt der Trainer fest. "Diejenigen, die sich in ihrer Freizeit bewegen, sind super", sagt er, "aber viele haben anscheinend nicht die Möglichkeit. Das merkt man natürlich." Die Schulen hätten zu wenig Möglichkeiten, die Defizite auszugleichen, meint Lehrerin Alexandra Scharner von der Carl-Sonnenschein-Grundschule. "Wir haben keine eigene Turnhalle und müssen drei unterschiedliche benutzen", erklärt sie. "Als Material haben wir nur das, was wir selbst mitbringen." Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie der Kinder-Sport-Tag, bei dem alle als Sieger vom Platz gehen sollen. Alle Kinder erhalten zum Schluss eine Goldmedaille und Anregungen für die Zukunft.

(arie)
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