Mönchengladbach Hip-Hop-Workshop gegen Drogen: Schüler schreiben eigenes Lied

Mönchengladbach · Der Text des Liedes ist traurig und direkt: Die Liebesbeziehung eines Paares wird durch die Drogensucht des einen Partners zerstört. Nach dessen Drogentod steht der verbliebene Partner am Grab und trauert. Die Schüler der Gesamtschule Volksgarten wechseln sich mit dem Rappen ab, jeder ist mal dran.

Im Rahmen der Landeskampagne "Sucht hat immer eine Geschichte" führt die Drogenberatung und die Aids-Hilfe seit 2011 Hip-Hop-Workshops mit Jugendlichen durch. In Mönchengladbach finden in diesem Jahr die Workshops mit der Gesamtschule Volksgarten, der Geschwister-Scholl Realschule und der Gesamtschule Hardt statt. Mönchengladbach ist zum dritten Mal dabei, die drei Schulen haben vorher noch nicht an dem Projekt teilgenommen und wurden jetzt dafür ausgewählt.

Die rund 10 Schüler der Gesamtschule Volksgarten haben während eines Projekttages gemeinsam mit Laura Vignola von der Drogenberatung und Karina Janßen von der Aids-Hilfe über Drogen, Beziehung und Sex diskutiert. "In ihrer Freizeit haben die Jugendlichen Entwürfe für den Liedtext geschrieben. Das hatten wir bisher noch nicht. Sie sind sehr engagiert", sagt Laura Vignola. An dem Projekt durften nur die motiviertesten Schüler teilnehmen, sie mussten sich zuvor mit einem Motivationsschreiben bewerben.

Jede Schule gestaltet die Auswahl der Schüler, die teilnehmen dürfen, unterschiedlich. Die ausgewählten Schüler der neunten Klasse haben ihre Entwürfe verglichen und Sätze, die ihnen gefallen haben, ausgeschnitten. So ist aus den vielen Ideen ein Text entstanden. Während eines Workshops im Paul-Schneider-Haus nahmen die Schüler mit dem Hip-Hop-Künstler "DUude" ihr Lied in einem mobilen Tonstudio auf.

Jeder Schüler wird zum Rapper und übernimmt einen Teil des Liedes. Die Gruppe hat sich sogar einen Bandnamen gegeben: Soldiers for You. "Es musste auf jeden Fall etwas Gutes sein, um gegen die Drogen zu kämpfen", sagt die 14-jährige Ida-Katharina Maiorano. "Viele haben ein falsches Bild von den Drogen", sagt sie. Gleich ist sie mit ihrer Freundin Rana Belindir dran: es geht an die Aufnahme im Tonstudio.

Der Sozialpädagoge der Gesamtschule Volksgartenstraße, Jan Weckauf, ist begeistert vom Engagement seiner Schüler: "Viele finden es gut, präventiv etwas zu machen." Die Schüler könnten dann auch im Krisenfall Mitschülern helfen und die richtigen Ansprechpartner nennen.

(RP)
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