Mönchengladbach 35 Teilnehmer bei Demo gegen Flüchtlinge
Mönchengladbach · Die Polizei hatte die Straße abgesperrt. Die Truppe um Pro-NRW-Ratsherr Dominik Roeseler war von den Gegendemonstranten getrennt. Es wurde geredet, es gellten Trillerpfeifen, es wurde ein bisschen durch ein Wohngebiet marschiert. Und dann war auch schon alles vorbei.
Pro NRW: Demo gegen Flüchtlinge in Mönchengladbach
Pro-NRW-Ratsherr Dominik Roeseler hatte aufgerufen, am Freitag an der Aachener Straße nahe des Stadions und des Flüchtlingsheims gegen den "Asylwahnsinn", wie er es ausdrückt, zu demonstrieren. Wie angemeldet, begann um elf Uhr die Kundgebung der Asylgegner mit etwa 35 Teilnehmern. Zur gleichen Zeit fanden sich etwa ebenfalls 35 Teilnehmer einer Gegenkundgebung unter dem Motto " Für Flüchtlinge, gegen Rechts" auf der gegenüber liegenden Straßenseite ein, schreibt die Polizei.
Roeseler hielt eine Ansprache mit Megafon für seine 35 Sympathisanten, auf der anderen Seite ertönte ein Pfeifkonzert der Gegendemo. Dort skandierte man laut "Keine Mauer um Europa". Gegen 11.45 Uhr zogen die Demonstranten über den Gehweg der Aachener Straße und durch ein angrenzendes Wohngebiet.
Um 12.30 Uhr war Schluss, es gab keinerlei Zwischenfälle, berichtet die Polizei.
Gemeinsames Frühstück mit Flüchtlingen
Die in dem ehemaligen Aldi-Ladenlokal untergebrachten Flüchtlinge bekamen von dem Trubel nichts mit. Sie wurden von Vertretern der Initiative "Mönchengladbach stellt sich quer" eineinhalb Stunden vor Demo-Beginn zu einem Frühstück in die Jugendfreizeitstätte eingeladen. Während auf der Aachener Straße Kundgebung lief, wurde auf dem Gelände in Holt musiziert, getanzt und gespielt.
Fast vier Stunden dauerte das bunte Multi-Kulti-Fest. Unter den 80 Gästen waren auch Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners, der per Fahrrad ganz privat vorbeischaute, und der ehemalige Domprobst Albert Damblon. "Mit dieser Aktion vermitteln die Organisatoren den Menschen das Gefühl, dass sie willkommen sind", sagte Reiners. "Das gefällt mir."
