Mönchengladbach SPD entdeckt die digitale Welt als Thema

Mönchengladbach · Die NEW könnte ein möglicher Partner sein, der mit dafür sorgt, dass es bis 2018 in den Außenbezirken schnelles Internet gibt. Auch die Stadtverwaltung soll mehr Online-Service anbieten, damit es für die Bürger einfacher wird.

Ein städtisches Tochterunternehmen soll mithelfen, den Ausbau von schnellen Datenleitungen in der Stadt schneller voranzutreiben. "Bis 2018 muss es in der Stadt überall schnelle Glasfaser-Datenleitungen geben - in allen Außenbezirken und Gewerbegebieten", fordert der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs.

Er sagt auch, wer der Stadt dabei helfen soll: die NEW. Der Versorger, der bereits in Heinsberg und Viersen den Weg in die digitale Zukunft begleitet, soll künftig im Stammgebiet ein wichtiger Ansprechpartner sein. Heinrichs: "Es werden derzeit Modelle in Baden- Württemberg erprobt, Glasfaserkabel durch den Wasserhausanschluss in die Gebäude zu führen. Über Ähnliches sollten wir in Mönchengladbach nachdenken."

Dass die Gladbacher SPD bei der Digitalisierung Druck macht, hängt mit einem Strategiepapier zusammen, dass der Vorstand gemeinsam mit den Jusos in den vergangenen Wochen erarbeitet hat. In fünf Punkten wird beschrieben, wie in der Stadt digitale Ausbauprozesse beschleunigt werden können. Sie beschränken sich nicht nur auf schnelle Netzwerkverbindungen über Glasfaserkabel, sondern beziehen auch die Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Stadtteilzentren mit ein. Das Strategiepapier will die SPD in den nächsten Monaten intensiv mit der Basis beraten, um weitere Forderungen abzuleiten.

Manche Forderungen sind nicht neu. Kostenloses WLAN in den Innenstädten hat zum Beispiel auch schon die FWG gefordert. Die SPD will konkret in Gespräche mit lokalen Einzelhändlern eintreten, sieht sogar einen weiteren möglichen Partner in einer herausragenden Position: der Investor Mfi, der im März das Minto eröffnet und im Gebäude und im Umfeld kostenloses WLAN möglich machen könnte. Auch bei der Verknüpfung von stationärem Handel mit entsprechenden Online-Dienstleistungen sehen die Sozialdemokraten Nachholbedarf und suchen den Kontakt mit dem Einzelhandel.

Auch die Stadtverwaltung nehmen sie in die Pflicht. Sie soll "einfacher, schneller, direkter, transparenter" werden - eben eine moderne Stadtverwaltung sein. Dies soll sich vorteilhaft für die Bürger auswirken, die ihre Anliegen "schnell und zu jeder Zeit online erledigen oder zumindest vorbereiten" sollen. Juso-Vorsitzender Johannes Jungilligens: "Es soll zum Beispiel möglich sein, einen Anwohner-Parkausweis online zu beantragen und ihn online zu bezahlen - dann muss man ihn nur noch abholen oder sich ihn zuschicken lassen." Und noch eine SPD-Idee: "Die GEM bietet eine App an, über die die Bürger alles Wichtige zur Müllabfuhr erfahren und über sie in Kontakt mit dem Entsorger treten können", sagt Fraktionsvorsitzender Heinrichs.

Aber bevor es in die konkrete Umsetzungsphase geht, will die SPD-Spitze weitere Modelle mit den Mitgliedern beraten. Darauf legen die SPD-Vorsitzende Gülistan Yüksel und Landtagsabgeordneter Hans-Willi Körfges großen Wert. Letzterer will die Stadt bei einem Landesmodell dabei haben: Mönchengladbach soll dabei sein, wenn drei NRW-Kommunen ausgesucht werden, bei denen Quartierslotsen über Smartphones getestet werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort