Flötentöne Spezial Ausgeflötet - aber der Beat geht weiter

Mönchengladbach · Es war Mitte der 70er Jahre, da sagte der Manager der legendären Gladbacher Krautrock-Band Wallenstein zum Schlagzeuger: "Harald, ich brauche ein Logo für die Flötentöne." Der angesprochene Harald Grosskopf zeichnete und schuf eine bisher namenlose Figur für eine Kolumne, die ebendieser Manager über vier Jahrzehnte zum Kult brachte in der Mönchengladbacher Musikszene. Und in der Rheinischen Post.

Ausgeflötet - aber der Beat geht weiter
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Es war Mitte der 70er Jahre, da sagte der Manager der legendären Gladbacher Krautrock-Band Wallenstein zum Schlagzeuger: "Harald, ich brauche ein Logo für die Flötentöne." Der angesprochene Harald Grosskopf zeichnete und schuf eine bisher namenlose Figur für eine Kolumne, die ebendieser Manager über vier Jahrzehnte zum Kult brachte in der Mönchengladbacher Musikszene. Und in der Rheinischen Post.

Dieser frühere Manager heißt Horst Pawlik, und er scharte am Dienstagabend die ganz Großen der Gladbacher Musikszene um sich im Zirkus Messajero, als es hieß: Ausgeflötet. Die Flötentöne, die über vier Jahrzehnte in jeder Woche fester Bestandteil dieser Zeitung waren und die Pawlik jede Woche schrieb, sind Geschichte. Sie erscheinen in der heutigen Ausgabe ein letztes Mal. Aber eines ist gewiss: Der Beat geht weiter, und zwar im neuen Format.

"Horst Pawlik gehört im besten Sinne zum Inventar der Rheinischen Post", sagte der stellvertretende RP-Chefredakteur Horst Thoren und taufte gemeinsam mit Pawlik das Logo nicht nur auf den Namen "Hotte". Sondern überreichte dem Kenner der regionalen Musikszene auch ein von einem Goldschmied gefertigtes Abbild des "Hotte" aus Sterling-Silber. RP-Karikaturist Nik Ebert fertigte Pawlik eine eigene Karikatur, die am Samstag in dieser Zeitung zu sehen sein wird.

Redaktionsleiterin Denisa Richters gratulierte Pawlik und kündigte an: "Fortsetzung folgt." Ihr Vorgänger Ralf Jüngermann zitierte aus Leserbriefen: "Wer gibt diesem Herrn eigentlich die Pressefreiheit, über diese wunderschöne Veranstaltung seine Meinung zu schreiben?" Es sind die Redaktionsleiter, die in all den Jahrzehnten Pawliks Expertise und Szenewissen und dessen großen Einsatz als Organisator der RP-Party schätzten.

Natürlich wurde auch gerockt - klar, bei solch illustrem Publikum. Erst gab es Jazz mit einer Combo um Posaunist Manni Schmelzer und Tuba-Spieler Clive Fenton, dann Rock'n'Roll und Rock vom Feinster. Mit im Publikum waren etwa Leo Lietz (Lords), Vanny Vander, Rüdiger Tiedemann, Volker von Ameln (alle Booster), Ralf Aussem, Pete Brough, Kurt Schmidt (alle Dead Guitars), Michael Dommers, Gerd Klöcker, Jürgen Pluta (alle Ex-Wallenstein), Bernd Klomp, Manna Meurer (Plattsatt) Gitarrist Joscho Stephan, Beat Kaumanns (Long), Robert Hurasky (Musikschule), Herbert Contzen, Bernd Hermanns (Obergärig), Sängerin Sandra Kozlik, Manfred Müllers (Old Market Stompers) und viele mehr.

Und wer nicht mitfeiern konnte, der meldete sich schriftlich, wie etwa Jürgen Dollase, Gourmet-Kritiker und Ex-Wallenstein- Bandleader: "Dank an Horst Pawlik für seine Arbeit in der RP, mit der er ohne jeden Pomp und ohne jede Forciertheit einen ganz entscheidenden Beitrag zur Förderung von Rock, Pop und Jazz in MG geleistet hat." Bill Barone, ehemals Wallenstein-Gitarrist, meldete sich per Facebook aus Philadelphia: "Für Kenner der Gladbacher Musik-Szene waren die Flötentöne fundamental.

Ich bin endlos dankbar für die Arbeit von Horst Pawlik. Lott Jonn." Und Wolfgang Kemmerling, Sänger der Plexiphones, sprach aus, was alle dachten: "Weitermachen!" ANDREAS GRUHN

(RP)
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