Mönchengladbach Viele Medikamente kühl lagern

Mönchengladbach · Mönchengladbacher Apotheker empfehlen Gemüsefach im Kühlschrank.

Viele Medikamente sind nur bei kühler Lagerung dauerhaft wirksam und gehören daher in den Kühlschrank. Birgit Nellen, Sprecherin der Apotheker in Mönchengladbach, erklärt, welche Mittel das sind und warum das Gemüsefach der beste Platz für sie ist.

"Ob ein Medikament kühl gelagert werden muss, steht in der Regel auf der Verpackung oder auf dem Beipackzettel. Im Beratungsgespräch weisen wir den Patienten ausdrücklich darauf hin", sagt Nellen. Der Hinweis "Im Kühlschrank lagern" bedeutet, dass das Medikament konstant zwischen zwei bis acht Grad Celsius aufbewahrt werden sollte. "Idealerweise bewahrt man Medikamente, die in den Kühlschrank gehören, im Gemüsefach auf. "Dort herrscht die für Medikamente optimale Temperatur und es ist relativ gleichmäßig kühl."

In der Ablage der Kühlschranktür sollten Arzneimittel keinesfalls gelagert werden, da dort durch das häufige Öffnen keine gleichmäßig kühle Temperatur herrscht. Wenn Medikamente zu warm gelagert werden, können sie ihre Wirkung verlieren. Problematisch ist, dass der Patient das aber nicht unbedingt selbst bemerkt. "Die Arzneimitteltherapie kann nicht mehr anschlagen, wenn Medikamente zu warm gelagert wurden", warnt Nellen.

In den Kühlschrank gehören alle Medikamente, die aus eiweißartigen Substanzen bestehen, beispielsweise alle Insuline. Einige Antibiotika-Säfte sowie Augentropfen und -salben gehören ebenfalls in das Gemüsefach. Dabei ist zu beachten, dass angebrochene Salben, Tropfen oder Säfte trotz Kühlschranklagerung nur eine begrenzte Zeit anwendbar sind. Deshalb ist es wichtig, das Öffnungsdatum auf der Verpackung zu notieren. Auch für die meisten Impfstoffe, etwa gegen Hepatitis A / B oder Tetanus besteht Kühlpflicht. Ebenso bei den so genannten Biologicals, die zum Beispiel gegen Rheuma oder Krebserkrankungen eingesetzt werden.

Bei Medikamenten mit dem Vermerk "Kühl lagern und transportieren" darf die Kühlkette unter keinen Umständen unterbrochen werden. So müssen Patienten nicht nur zu Hause, sondern auch beim Transport von der Apotheke nach Hause sicherstellen, dass die Medikamente ordnungsgemäß gekühlt werden. Dafür eignen sich zum Beispiel Isoliertaschen oder Styroporbehälter. Ein direkter Kontakt zwischen Medikamenten und Kühlelementen sollte aber unbedingt vermieden werden, da ein Einfrieren der Medikamente deren Wirkung vermindern kann.

Wer Arzneien in den Urlaub mitnehmen muss, sollte auch dort und zuvor beim Transport auf Kühlung achten. Am Urlaubsort können Medikamente in der Minibar aufbewahrt werden, wenn die Hinweise auf dem Beipackzettel dies erlauben. Auch da sollten Medikamente grundsätzlich nicht im Bad oder an Stellen mit direkter Sonneneinstrahlung gelagert werden.

(RP)
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