Moers Solarpark: Erst Neukirchen, jetzt Vinn

Moers · Die Enni treibt den Ausbau der regenerativen Energien weiter voran: Auf einer Grünfläche zwischen der Venloer Straße und der A 40 in Moers-Vinn möchte sie einen Solarpark errichten. Ob der Plan aufgeht, sei noch unsicher.

Seit 2013 liefert der Solarpark Mühlenfeld in Neukirchen-Vluyn 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr - genug für rund 870 Haushalte. Ein ähnliches Projekt möchte die Enni in Moers verwirklichen. Auf einer fünf Hektar großen Grün- und Ackerfläche in Vinn, zwischen der Autobahn 40 und der Venloer Straße, möchte sie ebenfalls eine Anlage errichten, die Sonnenlicht in Strom wandelt. Der Solarpark Vinn soll etwas kleiner ausfallen und mit einer Leistung von 2,5 Millionen Kilowattstunden Energie für 625 Haushalte erzeugt.

30 Prozent des Enni-Stroms stammen aus regenerativen Quellen. Das Unternehmen möchte den Anteil weiter steigern. "Viele unserer geplanten Projekte kommen aber nicht zum Zuge", sagte gestern Enni-Pressesprecher Herbert Hornung. So sei es aus heutiger Sicht auch unsicher, ob der Solarpark Vinn gebaut wird. Der Flächennutzungsplan müsse geändert, im Laufe eines Genehmigungsverfahrens müssten Artenschutz- und andere Gutachten beigebracht werden. "Beim Windpark Kohlenhuck waren es insgesamt 24", sagte Hornung. Vier Jahre habe dort das Verfahren gedauert. Zudem gehöre zwar der größte Teil des Gebietes in Vinn der Enni und der Stadt, es gebe aber auch private Eigentümer, mit denen man sich einigen müsse. "Ob das gelingt, ist Kaffeesatzleserei."

Das sieht die Stadt offenbar positiver. Die Eigentümer der anderen benötigten Flächen hätten ihre Bereitschaft zum Verkauf signalisiert, heißt es in den Unterlagen für den Ausschuss für Stadtentwicklung. Er wird am 11. Mai über die Pläne diskutieren. Die Stadt schlägt der Politik vor, die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Solarpark auf den Weg zu bringen. Zusammen mit der Enni hatte die Stadt insgesamt 16 Flächen in Moers auf Eignung für einen Solarpark geprüft. Das Areal in Vinn habe sich als der beste geeignete Standort erwiesen. Das Gebiet sei weit entfernt von Anwohnern, es sei frei von einer "Verschattung" und es gebe bereits eine Zufahrt.

Wie teuer der Enni-Solarpark Vinn wird? Auch darüber konnte Herbert Hornung gestern noch nichts sagen. "Es sind noch keine Wirtschaftlichkeitsberechnungen gelaufen." Die Kosten hängen auch von der Förderung des Projekts durch die Bundesnetzagentur ab. "Wir müssen Flächen vorweisen, um uns dort um Fördermittel bewerben zu können", sagte der Enni-Sprecher.

Der Solarpark Mühlenfeld in Neukirchen-Vluyn hatte 3,5 Millionen Euro gekostet. Das eigentliche Aufstellen der Stahlträger und Solarmodule nach mehrjähriger Planungsphase war eine Angelegenheit weniger Wochen.

(RP)
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