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Silvester "Mein Projekt 2017" "Unser Traum: Ein entspanntes Zielfoto"

Neukirchen-Vluyn · Beim Neukirchen-Vluyner Ausdauer-Sportverein AS bereiten sich Andrea Schönwälder (44) und Andrea Westkamp auf ihren ersten Halb-Marathon vor. Der ist für den 2. April in Berlin geplant.

 Andrea Weskamp und Andrea Schönwälder (v.l.) trainieren drei Mal in der Woche für den ersten Halb-Marathon ihres Lebens.

Andrea Weskamp und Andrea Schönwälder (v.l.) trainieren drei Mal in der Woche für den ersten Halb-Marathon ihres Lebens.

Foto: Christoph Reichwein

Wer zufälligerweise mit dem Fahrrad mal ein kurzes Stück hinter den Läufern des Ausdauer-Sportvereins Neukirchen-Vluyn (AS) in ihrem neongelben Outfit gelaufen ist, weiß, dass sich da nicht verbissene Langstreckler durch die niederrheinische Botanik keuchen. In den Gruppen wird während des Laufens erstaunlich viel geredet. "Obwohl wir uns außerhalb des Laufens fast nie sehen, wissen wir ziemlich genau, was die Kinder der anderen Teilnehmer so machen. Einfach, weil wir so viel quatschen", berichtet Andrea Schönwälder (44). Die 44-jährige Kamp-Lintforter Software-Entwicklerin hat sich dem Verein allerdings nicht der Geselligkeit halber angeschlossen. Sie hat ein großes Ziel: Im kommenden Jahr will sie ihren ersten Halb-Marathon laufen.

"Am 2. April 2017 wollen wir in Berlin an den Start gehen", berichtet Andrea Westkamp (55). Die Verwaltungsangestellte aus Neukirchen-Vluyn hat sich ebenfalls dem AS angeschlossen und trainiert nun drei Mal in der Woche für den ersten Halb-Marathon ihres Lebens.

"Montags, mittwochs, freitags und 18 Uhr. Bei jedem Wetter", sagt Laufpartnerin Schönwälder. Sie fing schon vor 15 Jahren mit dem Ausdauersport an. "Eigentlich hatte ich vor, meinen ersten Marathon zu laufen, bevor ich 40 bin", berichtet Schönwälder. Dass daraus nichts wurde, liegt schlicht und einfach an der fehlenden Zeit. Fulltime-Job, Haushalt und Familie - da fällt es schwer, auch noch den Sport irgendwo einzubauen, ohne das irgendetwas oder irgendwer darunter leidet. Oder anders ausgedrückt: Es findet sich immer eine Verpflichtung oder ein Umstand, die verhindern, dass man die Laufschuhe schnürt und sich auf die Strecke macht. "Mal ist es zu warm, mal zu Kalt - solche Ausreden fallen in der Gruppe weg", sagt Schönwälder. Das bestätigt auch Laufpartnerin Andrea Westkamp. Sie fing vor sechs Jahren mit dem Laufen an. Ihr Hauptmotiv: "Ich wollte abnehmen" Das habe sie auch ruck-zuck geschafft: "15 Kilo in fünf Monaten." Aber auch sie machte die Erfahrung, dass es als Solo-Läufer gar nicht so einfach ist, den Trainingsplan in den Alltag zu integrieren.

Nun sind beide im AS. "Da weiß ich, dass ich drei Mal in der Woche bis 18 Uhr alle meine Sachen erledigt haben muss. Denn gewartet wird nicht", sagt Schönwälder. Beide trainieren jetzt mit Sportsfreunden, die schon einen professionellen Terminplaner benötigen, um alle Wettkampftermine des Jahres koordinieren zu können. Ein Ansporn für die beiden. "Überhaupt nicht", sagt Westkamp. "Die sind einfach viel zu gut." Aber es sei schon toll, wie die alten Hasen die Langlauf-Novizinnen mit guten Tipps versorgten. "Das macht vieles einfacher, und ich laufe so viel, wie ich früher nie gelaufen bin."

Einmal in der Woche steht ein Lauf in verschiedenen Geschwindigkeitsintervallen auf dem Trainingsplan, einmal ein lockerer Lauf und einmal ein langer von rund 13 Kilometer. "Das schaffen wir ohne Probleme. Ich glaube, dass sich der Halb-Marathon fast von alleine läuft", sagt Schönwälder.

Eine bestimmte Zeit haben die beiden sich nicht gesetzt. 2,5 Stunden - das wäre wohl realistisch. Die beiden möchten sicherlich nicht letzte werden, ihr großes Ziel aber ist ein anderes: "Ankommen mit einem Lächeln auf dem Gesicht - und dann ein entspanntes und hübsches Zielfoto."

Für viele ist der Halb-Marathon nur der Einstieg in die volle Distanz. Auch für die beiden? Schönwälder schüttelt den Kopf: "Man muss sich realistische Ziele setzen. Ein Marathon-Training wäre zu ambitioniert. Mein Ziel ist es, das Laufen in den Lebensrhythmus zu integrieren. Dann nimmt Laufen nicht Zeit, sondern gibt sie. Wenn ich laufe, bekomme ich viel mehr auf die Kette."

Das bestätigt auch Andrea Westkamp: "Man ist viel entspannter, und seit ich regelmäßig laufe, habe ich noch keine einzige Erkältung gehabt.

(RP)
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