Moers Warum Kinder gerne als Sternsinger helfen

Moers · Die Moerser Sternsinger machten sich gestern auf den Weg, um Kindern in Afrika zu helfen. In diesem Jahr wird für Kenia gesammelt.

 Unterwegs im christlichen Auftrag: Die Sternsinger der Kirchengemeinden machen sich nach dem Aussendungsgottesdienst auf den Weg.

Unterwegs im christlichen Auftrag: Die Sternsinger der Kirchengemeinden machen sich nach dem Aussendungsgottesdienst auf den Weg.

Foto: Christoph Reichwein

Es ist ein positives Signal, das vom gestrigen Aussendungsgottesdienst der Sternsinger in Moers ausging: Nachdem im vergangenen Jahr deutlich zu wenige Kinder angemeldet worden waren, sind es in diesem Jahr wieder ein paar Sternsinger mehr. Einer davon ist Noah Brack (11). Er steht gestern Morgen vor der St.-Josef-Kirche, hält die goldene Sternschnuppe mit der Aufschrift "St. Josef" in die Höhe und wartet geduldig, bis sich seine Gruppe zusammengefunden hat. "Das ist jetzt mein fünftes Mal als Sternsinger", sagt er. "Im letzten Jahr, als wir zu wenige waren, konnten wir nicht überall singen, segnen und Spenden sammeln." Sein Freund Jakob Schneider (9) nickt: "Dieses Jahr sind es mehr. Und wir versuchen natürlich, so viele Häuser wie möglich zu erreichen."

Leiterin Vera Marquardt, Till Tereuber (7) und Lukas Schneider (7) sind nach dem Aussendungsgottesdienst voller Tatendrang. "Es kann losgehen", sagt Vera Marquardt. Die gebürtige Moerserin war vor 21 Jahren selbst Sternsingerin, hat dann angefangen, Kindergruppen zu leiten. "Jetzt wohne ich in Kevelaer, aber ich fühle mich mit meiner alten Gemeinde so verbunden, dass ich jedes Jahr für die Sternsinger eine Woche wieder bei meinen Eltern einziehe", sagt sie, während sie Tills Krone hochzieht, die ihm ins Gesicht gerutscht ist. Nach einer kurzen Fotosession auf dem Altmarkt geht es für die Vierergruppe zur Barbara-Buchhandlung, dann zum St.-Josef-Kindergarten und zum Pfarrbüro. "Wir klappern das Gebiet rund um den Schlosspark ab", sagt Vera Marquardt.

Noch bis zum 6. Januar sind 25 Sternsinger der Gemeinde Sankt Josef täglich zwei Stunden unterwegs. Wer nicht zu Hause ist, bekommt einen Infozettel in den Briefkasten und kann sich dann bei der Kirchengemeinde melden.

Die meisten kommen nach der Ersten Heiligen Kommunion zum Sternsingen: "Jeder kann sich bei der St.-Josef-Gemeinde melden, man muss auch nicht katholisch sein. Es gibt keine Altersbegrenzung. Einzige Bedingung ist, dass man beim Vorbereitungstreffen war", erklärt Marquardt. Das findet immer vor der ersten Januarwoche im Don-Bosco-Heim statt.

"Wir haben da unsere Kronen beklebt und einen Film über Kenia geschaut", erzählt Noah. "Die Kinder dort haben es nicht so gut wie wir. Sie erhalten nicht so eine gute Schulbildung. Und wegen der großen Dürre haben sie kaum Wasser. Ein See dort ist einige Meter abgesunken, weil es kaum regnet." Jakob hüpft aufgeregt mit der Spendenbüchse neben Noah her. "Wir wollen Kindern in Not helfen", ruft er, während Noah ein wenig mit seinem Stern zu kämpfen hat. "Es ist ein gutes Gefühl, dass die Kinder in Kenia durch uns Hilfe bekommen. Deshalb mache ich das gern. Und es gibt auch noch viele Süßigkeiten für uns", sagt Noah. Vera Marquardt nimmt ihm den Stern aus der Hand und trägt ihn eine Weile. "Die Kinder bekommen immer unzählige Süßigkeiten, die die sie gar nicht alle essen können. Deshalb spenden wir das, was übrigbleibt, an die Moerser Tafel", erklärt sie.

Wer in diesem Jahr noch kurzfristig bei den Sternsingern mitmachen möchte, kann sich bei Vera Marquardt unter 02841/18661 melden.

(RP)
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