Nettetal Fenster erzählen Geschichten

Nettetal · Der Mundartkreis "Hänsbäcker Jüüte" besuchte diesmal die Pfarrkirche.

Bei der August-Veranstaltung des Mundartkreises "Hänsbäcker Jüüte vertälle" berichtete Peter Lennackers in der Pfarrkirche St. Peter über die Darstellungen der 1968 eingebauten Fenster der beiden Langschiffe. Pfarrer Arnold Rulands und Kaplan Arnold Poll legten seinerzeit die Motive fest. Der Hinsbecker Glasmaler Johannes Beeck, der damals am Beginn seiner großen Künstlerkarriere stand, bestimmte die künstlerischen Ausführungen.

Auf jeder Seite wurden jeweils drei Bilder in fünf Fenstern geschaffen. Die 15 Bilder der Evangelienseite (linke Seite) zeigen "das christliche Kirchenjahr", beginnend mit Advent über Weihnachten bis zu den drei Bildern der Leiden Christi am Karfreitag im dritten Fenster. Es folgen Sterben und Auferstehung für Karwoche und Ostern sowie Christi Himmelfahrt. Im fünften Fenster sind Pfingsten, Maria Himmelfahrt und als Endzeit des Kirchenjahres die gekrönte Gottesmutter im Kreis der Heiligen dargestellt. Interessant war, dass man auch diesmal wieder auf bisher unbekannte Details stieß. So war beispielsweise bisher niemandem die Darstellung einen Kaktus' in einem Bild aufgefallen - und keiner fand dafür eine Erklärung.

Lennackers erläuterte weiter, dass auf der Epistelseite (rechte Seite) 15 Bilder mit bedeutenden Heiligen der Kirchengeschichte dargestellt sind. Ihre Namen sind mit schwarzem Lack aufgeschrieben. Lennackers begann am Seitenschiff mit Papst Kalixtus I. für das 3. Jahrhundert, ihm folgten Bischof Augustinus und Papst Gregor I. für das 6. Jahrhundert. Abgebildet sind außerdem Bischof Bonifatius, Franz Xaver von Assisi und Bischof Albertus Magnus. Im dritten Fenster stehen Johannes Tauler, Katharina von Siena und Franz Xaver. Es folgen Elisabeth von Thüringen, Philosoph Blaise Pascal und die Ordensfrau Margareta Maria Alacopue. Im fünften Fenster sind für die neuere Zeit der Universitätsprofessor Joseph Görres, der englische Kardinal John Henry Newman und die junge Maria Goretti dargestellt.

Die zahlreichen Fragen der Besucher zeigten viel Interesse. Betont wurde, dass diese Fenster zwar zu Beginn von der Bevölkerung wegen ihrer modernen Gestaltung stark kritisiert wurden, sie heute jedoch allgemein anerkannt sind.

(heko)
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