Nettetal Vielleicht kommt bald ein Nachfahre Jaegers

Nettetal · Die Verleihung des Werner-Jaeger-Preises und das damit verbundene Symposium der Altphilologen werden nicht nur in der Fachwelt begrüßt. Demnächst soll ein Tagungsband herausgegeben werden.

In der Fachwelt sind die erstmalige Verleihung des Werner-Jaeger-Preises und das damit verbundene Symposion auf eine gute Resonanz gestoßen. Das berichtete Dr. Marcus Optendrenk im Arbeitskreis des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) Lobberich. Er hatte mit Unterstützung der Stadt Nettetal Ende September die Veranstaltungen in der Werner-Jaeger-Halle und auf Schloss Krickenbeck organisiert. Zufrieden war auch der VVV-Vorsitzende Christian Weisbrich, denn man habe dazu beigetragen, dass "neben der Landschaft auch die Kultur ein Kennzeichen Nettetals wird - das war ein erster Schritt dazu".

Die Zahl von 40 Teilnehmern am Symposion über antike und moderne Bildungsmodelle bezeichnete Prof. Christoph Horn als "angemessen für ein so hoch spezialisiertes Thema". An den "teilweise glänzenden Vorträgen hätte Werner Jaeger sicher seine Freude gehabt", vermutete der Bonner Philosoph, der die Tagung moderierte. Es sei bemerkenswert, dass auf Anhieb auch Referenten aus dem Ausland gewonnen wurden. Zu den Teilnehmern aus ganz Deutschland gehörte das Altphilologen-Ehepaar Dr. Hans-Günther und Else Zekl aus Korbach (Hessen): "Wir besuchen gerne solche Tagungen, um uns über den Stand unseres Faches zu informieren." Sie waren sehr zufrieden mit Vorträgen und Diskussionen.

"Für die unzähligen Einblicke und Denkanstöße, die mir dieses Wochenende bezogen auf das philologische Werk Werner Jaegers und die antike Philosophie gewährt und gegeben hat", dankte Iris Glaser Warmbier, Lehrerin am Werner-Jaeger-Gymnasium. Sie war zu einem Vortrag des Hamburger Professors Dr. Ekkehard Martens über Platons Höhlengleichnis von einigen Schülern begleitet worden. Sie seien begeistert und beeindruckt gewesen. "Ich würde mich freuen, wenn diese Tagung - ganz im Sinne des Bürgermeisters Christian Wagner - zur Tradition werden würde", meinte sie.

Um dazu in der Fachwelt eine Basis zu schaffen, wird Anfang des kommenden Jahres zunächst ein Tagungsband mit den Referaten erstellt, der weit verbreitet werden soll. Dann sollen die weiteren Schritte für 2017 überlegt werden. Dazu gehört, in der Bevölkerung ein größeres Interesse für das Werk des "bedeutendsten klassischen Philologen seiner Generation" (Horn) zu wecken. Weisbrich hofft dazu wieder auf die Unterstützung von Sponsoren und dankte in diesem Zusammenhang vor allem der Sparkassenstiftung. Der Kostenrahmen ist eingehalten worden.

Vielleicht wird es "mit etwas Glück" dann auch möglich sein, "einen oder mehrere Nachkommen Jaegers in Nettetal begrüßen zu können", schrieb der Berliner Doktorand Olaf Schlunke. Er steht mit einem Sohn der Jaeger-Tochter Heidi Groendal auf Island in Kontakt, "der an der Lobbericher Veranstaltung größtes Interesse gezeigt hat".

(RP)
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