Neukirchen-Vluyn SPD will Inklusionshelfer einstellen

Neukirchen-Vluyn · Weil sich kaum Sonderpädagogen melden, soll die Gesamtschule Unterstützung von externen Kräften bekommen.

 Panoramabild des Schulzentrums an der Tersteegenstraße. Zu den drei weiterführenden Schulen ist im vergangenen Jahr die neue Städtische Gesamtschule hinzugekommen.

Panoramabild des Schulzentrums an der Tersteegenstraße. Zu den drei weiterführenden Schulen ist im vergangenen Jahr die neue Städtische Gesamtschule hinzugekommen.

Foto: Dieker

Die SPD-Fraktion im Neukirchen-Vluyner Rat hat einen Antrag gestellt, um die Inklusion und Integration von Schülern mit Förderbedarf zu gewährleisten. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Schule wurde die Forderung der Sozialdemokraten diskutiert, die Stadt möge Haushaltsmittel in Höhe von 20.000 Euro für den Einsatz sogenannter "I-Helfer" an der städtischen Gesamtschule bereitstellen. Die Gesamtschule ist die jüngste unter den Einrichtungen im Schulkomplex an der Tersteegenstraße. Sie hat im vergangenen Jahr den Unterrichtsbetrieb aufgenommen.

Das "I" steht natürlich für die Begriffe Integration und Inklusion. Die SPD-Fraktion begründet dies wie folgt: "Die Inklusion ist zwar ein Bestandteil der pädagogischen Arbeit mittlerweile an allen Schulen, aber eben doch wesentlicher Baustein des pädagogischen Profils der Gesamtschule als Schulform überhaupt."

SPD-Fraktionsvize Günter Zeller, selber langjähriger Pädagoge, führt dies weiter aus: "Wir bräuchten viele Sozialpädagogen, um den Förderbedarf leisten zu können, der mit der Schließung von Förderschulen entstanden ist. Das Problem ist, dass es kaum Bewerber für solche Stellen gibt."

Bei der Lösung des Problems orientieren sich die Sozialdemokraten an der Stadt Rheinberg. Dort greife man auf solche "I-Helfer" zurück, das sei eine unbürokratische Lösung. Geeignet seien dafür Frauen und Männer, die bereits eine pädagogische oder psychologische Vorbildung haben, erläutert Günter Zeller. In ihrem Antrag führen die SPD-Mitglieder aus, wie das Modell funktionieren könnte: Es soll über zwei Jahrgänge laufen. Je Jahrgang wäre eine Kraft mit jeweils 20 Stunden pro Woche einzusetzen. Die Entlohnung wären zehn Euro pro Stunde.

Die Stadt Rheinberg bezahle dies als freiwillige Leistung der Stadt, erläutert Günter Zeller. Die SPD-Fraktion hat folgende Idee, wie die "I-Helfer" zu finanzieren sind: "Die Deckung dieser Summe könnte im städtischen Haushalt dadurch erreicht werden, dass die Fortführung unseres schulischen IT-Ausstattungsprogramms über Fördermittel des Landesprogramms ,Gute Schule 2020' oder eines angekündigten Bundesprogramms läuft und die dann freiwerdenden Haushaltsmittel zum Teil eben für die benötigten I-Helfer/innen genutzt werden."

Eine Entscheidung über diesen Antrag gab es in der Haushaltsdiskussion im Bildungsausschuss noch nicht. Die CDU-Fraktion meldete Beratungsbedarf an. "Noch haben wir darüber nicht gesprochen", teilte der christdemokratische Fraktionsvorsitzender Markus Nacke gestern mit. "Aber ehrlich gesagt, wir sind etwas skeptisch. Unserer Meinung nach sollte nicht die Stadt diese Maßnahmen bezahlen. Wir sehen da das Land in der Pflicht."

Auch in der Fraktion von Bündnis 90/Grüne hat man gemischte Gefühle über den SPD-Vorstoß. "Wir sehen den Vorschlag kritisch, solche neuen Stellen auf einem niedrigen Lohnniveau zu schaffen. Die Frage ist: Was können wir dafür erwarten? Wie stellt sich die Qualifikation der Helfer genau dar?"

Das Thema wird bei den Haushaltsberatungen im kommenden Hauptausschuss voraussichtlich erneut aufgegriffen.

(s-g)
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