Neuss Wo Neuss ausgeht: Gut essen, gut trinken

Der Markt führt die Hitliste an. Wird in Neuss über positive gastronomische Trends gesprochen, so dreht sich das Gespräch schnell um den Markt.

 Der Markt ist zum Treffpunkt der Neusser und ihrer Gäste geworden, die bis weit inden Herbst hinein die Terrassenangebote nutzen.

Der Markt ist zum Treffpunkt der Neusser und ihrer Gäste geworden, die bis weit inden Herbst hinein die Terrassenangebote nutzen.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Seit er vom Autoverkehr befreit wurde, prägen dort Cafés mit großen Terrassen das Bild – ein Hauch von burgundischer Lebensart vor der Kulisse des alten Rathauses. Von einer „Café- und Kneipenkultur“ spricht auch Apotheker Christoph Napp-Saarbourg (45), wenn er auf die Neustraße schaut. Neben alteingesessenen Lokalen wie das Rheingold und Im neuen Marienbildchen gesellen sich Maxx, Wunderbar, Koffie und auch als jüngster Spross die „Rauchbar“, in der Oliver Leuchten neben edlen Zigarren auch edle Tropfen anbietet.

Für Rainer Spenke (57) wird die Neusser Gastro-Szene „abwechslungsreicher“. Der Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein muss es wissen – nicht nur von berufswegen, sondern auch als Neusser Bürger, der im Dreikönigenviertel wohnt und regelmäßig die Innenstadt besucht. Vor allem in der „oberen Kategorie“ habe Neuss zugelegt. Beispielhaft verweist Spenke auf das Essenz von Wolfgang Poluzyn im Gesellschaftshaus der „Bürger“ an der Mühlenstraße, das WeinGut von Marion Tieferbacher an der Münsterstraße, den Spitzweg von Marika Weinhold am Glockhammer und nur wenige Meter weiter hat Michael Freynik seine „feine Gastwirtschaft“ im legendären Anker eröffnet. Keine Frage, gerade auch das Quirinusviertel ist gastronomisch in, denn dort sind auch der Pozo Quirino, Michele oder das Café Creme zu Hause.

In der „oberen Kategorie“ führt Spenke den „Herzog von Burgund“ an der Erftstraße auf einen Spitzenplatz, auch das Zum Stübchen an der Preußenstraße gehört in diesen Kontext. Für den Dehoga-Geschäftsführer steht fest: „Neuss steht gastronomisch gut da. Die Stadt und die Gastro-Szene profitieren dabei von der Nähe zu Düsseldorf.“ Insgesamt seien die Wirte und Restaurant-Betreiber zufrieden: „Wir haben fast wieder die Umsatzzahlen von 2008 erreicht. Das Vorjahr war allerdings sehr schlecht. Jetzt holen wir auf.“

In Neuss werde allerdings wie andernorts auch ein Trend bestätigt: Der reine Thekenbetrieb hat ausgedient. „Zu Schützenfest mag das in Neuss noch funktionieren“, denkt Spenke laut nach, „aber das Ausgehverhalten der Menschen hat sich verändert.“ Heute seien vor allem Paare unterwegs, die keinen Platz am Tresen suchen, sondern einen Tisch; man gehe mit Freunden aus: „Die gute Küche wird immer wichtiger.“ Ein gutes Beispiel, so Spenke, sei der Drusushof, „der hat den Wandel geschafft“.

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