Radevormwald Das Interesse an Schließfächern steigt

Radevormwald · Einbrüche in Häuser und Wohnungen und damit verbundene Verluste von Akten und Wertsachen haben das Sicherheitsbedürfnis verändert. Auch externe Festplatten werden inzwischen oft in den Fächern deponiert.

 In Zeiten zunehmender Zahlen von Wohnungseinbrüchen gibt es die Alternative, die Wertsachen in einem Schließfach zu deponieren.

In Zeiten zunehmender Zahlen von Wohnungseinbrüchen gibt es die Alternative, die Wertsachen in einem Schließfach zu deponieren.

Foto: Jürgen Moll

Das Familienerbstück der Großmutter, alter Schmuck, teure Urlaubsmitbringsel, die Münzensammlung oder auch wertvolle Briefmarken und persönliche Akten - das fällt oft in die Hände von Dieben, die in Häuser oder Wohnungen einbrechen. In Zeiten zunehmender Zahlen von Wohnungseinbrüchen gibt es die Alternative, die Wertsachen in einem Schließfach zu deponieren.

In Radevormwald bieten alle Geldinstitute solche Möglichkeiten an. Die Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen verfügt in allen Filialen in beiden Städten über Safe-Fächer, die von den Kunden zum Preis von 36 bis 132 Euro pro Jahr gemietet werden können. "Die Auslastung ist über das Jahr unterschiedlich. 90 Prozent der Wertfächer-Kunden mieten ihre Box für das ganze Jahr, der Rest meistens für die Urlaubszeit", sagt Michael Scholz, Marketingleiter der Sparkasse, und ergänzt: "Wir wissen natürlich nicht, was in den Wertfächern drin ist, wir gehen aber davon aus, dass neben wichtigen Unterlagen manchmal zum Beispiel auch Gold darin aufbewahrt wird."

Da es in allen Filialen noch freie Plätze gibt, musste die Sparkasse bisher noch keine Warteliste einrichten. "Unseren Kunden würden wir in einem solchen Fall raten, auf eine andere Filiale auszuweichen", sagt Scholz. Er meint, dass das Geld für die Safe-Miete gut angelegt ist, weil die Wertsachen im Gegensatz zum häuslichen Bereich in einem Schließfach ausreichend versichert sind. Vertragsdetails zur Schließfachnutzung sind vor Vertragsabschluss bei den jeweiligen Geldinstituten einzusehen.

Einen Nachfrageanstieg für Schließfächer bei Kunden der Volksbank Oberberg (Raiffeisenbank Radevormwald) am Schlossmacherplatz hat Marktleiter Stefan Tengeler in der vergangenen Zeit beobachtet. "Es gibt eine gewisse Nachfrage, aber keinen direkten Boom", sagt Tengeler. Die zahlreichen Einbrüche der vergangenen Jahre sieht er ebenfalls als Grund für die leicht steigende Nachfrage. Die Bank bietet ihren Kunden ein Schließfach je nach Größe von 30 bis 70 Euro pro Jahr an.

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Schließfächer für Wertsachen gibt es auch in der Filiale der Volksbank Remscheid/Solingen an der Blumenstraße. Uwe Schmidt, Leiter des Privatkundengeschäfts der Bank aus Remscheid-Lennep, berichtet, dass das einzelne Schließfach je nach Größe für seine Kunden zwischen 60 und 200 Euro kostet. Die Tendenz der Auslastung sieht er als steigend an. Wie andere Banken auch sieht er das Angebot als Zusatzleistung für die Kunden an und nicht für Dritte, die lediglich ein Schließfach mieten wollen. Mit dem Umzug der Filiale in Hückeswagen zum Etapler Platz im vergangenen Sommer gibt es in der Schloss-Stadt jetzt keine Schließfächer mehr. "Das ist am Etapler Platz wegen der Sicherheitsvorschriften ein zu großer Aufwand. Wir haben unseren Kunden empfohlen, auf die Rader Filiale auszuweichen", sagt Schmidt.

Keine freien Plätze und eine Warteliste gibt es in der Commerzbank-Filiale am Markt 10. "Wir haben in der zweiten Hälfte 2016 eine verstärkte Nachfrage bemerkt", sagt Pressesprecher Matthias Kretschmer aus Essen. Die Kosten liegen für die Kunden bei 89 bis zu 449 Euro für Kofferschließfächer. "Verstärkt wissen wir, dass die Kunden zunehmend auch externe Festplatten deponieren, weil dort oft wichtige private Unterlagen oder Fotos abgespeichert sind", sagt Kretschmer.

(RP)
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