Radevormwald Kölsche Weihnacht begeistert die Rader
Radevormwald · Im ausverkauften Bürgerhaus spielten die Paveier gemeinsam mit Gästen beschwingt und besinnlich zugleich auf und sorgten mit der Kölschen Weihnacht für eine ideale Einstimmung.
"Alle Jahre wieder", so möchte man beinahe kalauern, verkaufen die Paveier aus der Domstadt das Rader Bürgerhaus mit ihrer "Kölschen Weihnacht" aus. "Ausverkauft" hieß es für die beliebte Einstimmung aufs Fest, veranstaltet von der Rader Karnevalsgesellschaft Rua Kapaaf und wieder ausverkauft. Und mit den sechs Paveiern waren Gäste ins Bürgerhaus gekommen, die in gut zwei Stunden für eine schöne Mischung aus beschwingt und besinnlich sorgten. Am Anfang, bevor das traditionelle "Glockenspell" von der CD die Paveier auf die Bühne holte, war es jedoch an den "Pänz" der neuen Sekundarschule den Abend zu eröffnen. Die Fünftklässler hatten sich mit Mitgliedern von Rua Kapaaf in der "Arbeitsgruppe Karneval" zusammengefunden und für die "Kölsche Weihnacht" ein kleines Theaterstück einstudiert: Das Gedicht von den "Vier streitenden Weihnachtskerzen" sorgte für großes Hallo und war der ideale Auftakt für einen tollen Abend.
In dessen Mittelpunkt standen natürlich die sechs Musiker aus Köln, die mit "Dä Kalender" und der "Winterzick em ahle Kölle" gleich den richtigen Ton fanden, um ihr Publikum zu begeistern. Die zweiten Gäste waren die "Pänz" des Kinderchors der evangelischen Kirchengemeinde Lennep unter der Leitung von Karin Hilger, die lautstark die Lieder "Wann kommst du, Weihnachtsmann" und "Schwatze Mann" zum Besten gaben, ehe sie die britische Musical-Sängerin Yana Kris bei "Oh Holy Night" unterstützen durften. Dass der Klassiker "op Kölsch" dargeboten wurde, war eine Selbstverständlichkeit. Und ihre große Klasse zeigte Kris auch bei "Amazing Grace", das sie a-capella einleitete, nur um dann von den Paveiern mit tollem Satzgesang und dezenter Musikbegleitung Unterstützung zu bekommen.
"Gran Canaria" passte zwar mit Sommer und Sonnenschein nicht so recht in die kalte Rader Winternacht, sorgte aber für tolle Stimmung im Publikum. Und bei den kölschen Jungs kam es zudem ohnehin mehr auf das "Jeföhl" im Inneren an als auf Äußerlichkeiten. Höhepunkt der ersten Hälfte war der Paveier-Klassiker "Heimat es", bei dem das Publikum kräftig mitsang, schunkelte und den einen oder anderen Feuerzeugersatz schwenkte. Gänsehaut, so signalisierte Paveier-Sänger Sven Welter, habe er, zentimeterdick sogar.
Nach der Pause ging es humorvoll weiter, nämlich mit den "Kölner Dombläsern", die zu viert mit ihren riesigen Susaphonen auf die Bühne marschiert kamen: "Wir sind zu viert, also quasi ein zweifaches Duett", kalauerten vier Sechstel der Paveier und zeigten mit dem Sketch "Heiligabend auf dem Dom", dass sie nicht nur im kölschen Liedgut Spitzenklasse waren, sondern auch sonst für jeden Unsinn zu haben waren. Das Publikum zollte dem humoresken Ausflug lautes Gelächter und Applaus. Gleiches galt auch für die von Paveier-Urgestein Hans-Ludwig "Bubi" Brühl mit unnachahmlich kölschen Schmiss in der Stimme dargebotene Weihnachtsgeschichte der etwas anderen Art.
Und schon war es Zeit für die nächsten Gäste: Karin Hilger und die Sängerinnen des Rader Frauenchors "Melodienreigen". Die stimmgewaltigen Damen intonierten unter anderem Leonard Cohens "Halleluja" gemeinsam mit der Band. Auch dieses Stück sorgte wieder für Gänsehaut, sowohl wegen des leidenschaftlichen Chorgesangs als auch wegen des wunderschönen Texts, der von Paveier-Sven natürlich "op Kölsch" gesungen wurde.
Dazwischen lag eine schöne Mischung aus besinnlichen ("Weihnacht am Dörp") und beschwingten ("Leechterkette") Paveier-Liedern. Und natürlich durfte auch das gemeinsame Singen mit dem Publikum nicht fehlen. Fazit: "Alle Jahre wieder" - war es wunderschön mit den Paveiern in Rade.
Am Ende warb Thomas Lorenz für das "Kunterbunte Bürgerhaus" zum Karnevalsfreitag am 24. Februar. Gestern meldete er "Ausverkauft". Bei PBS Schwanz am Schlossmacherplatz kann man sich auf eine Reserveliste setzenlassen.
