Ostern Vom Suchen und Finden Nach vielen Anläufen jetzt endlich in die Ausbildung

Radevormwald · Manchmal dauert die Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz lange, aber wenn dann die richtige Stelle gefunden ist, ist das Glück umso größer. So ein Glückspilz ist Damian Alcamo. Der Radevormwalder hat eine Odyssee hinter sich bringen müssen, bevor er in diesem Sommer eine Ausbildung als Maler und Lackierer in Remscheid beginnen kann.

 Daniel Alcamo fängt im Sommer eine Ausbildung bei einem Maler an.

Daniel Alcamo fängt im Sommer eine Ausbildung bei einem Maler an.

Foto: Moll, Jürgen

2008 hatte er seinen Realschulabschluss in Radevormwald gemacht. "Meine Noten waren gut, aber leider waren meine Kopfnoten sehr schlecht", sagt er heute bedauernd. Da er keinen Ausbildungsplatz finden konnte, nahm er an einer Qualifikationsmaßnahme des Arbeitsamtes teil.

In deren Rahmen sollte der heute 21-Jährige in einer Kfz-Werkstatt ein Jahr arbeiten, allerdings wurde sie bereits nach sechs Monaten beendet. "Ich weiß nicht, warum das so war", erklärt er ratlos. Als Alternative wollte er sein Fachabitur für Technik machen. Dort schaffte er aber den Stoff nicht, weil ihm nun ein halbes Jahr Unterricht fehlte.

Es dauerte weitere eineinhalb Jahre, bis Daniel Alcamo 2010 einen Ausbildungsplatz zum Maler und Lackierer in Hückeswagen gefunden hatte. "Im Kfz-Bereich zu arbeiten, war eigentlich immer mein Traum", sagt er, "aber ich habe schon öfters Wohnungen renoviert, und das macht mir auch Spaß". Aber auch diese Ausbildung konnte er nicht zu Ende bringen. Nach eineinhalb Jahren erhielt er, für ihn überraschend, die Kündigung, gegen die er in einer Schlichtungsverhandlung anging.

Danach hätte er wieder eingestellt werden müssen, was er aufgrund des verlorenen Vertrauensverhältnisses nicht mehr wollte. "In der Zeit war ich total enttäuscht von der Agentur für Arbeit. Anstatt mir bei der Suche nach einer Ersatz-Ausbildungsstelle zu helfen, haben die mich mit Leiharbeitsangeboten zugeschüttet." Immer wieder hat er solche Stellen angenommen und die Hoffnung auf eine Ausbildung damit fast schon aufgegeben. "Von irgendwoher musste ja Geld kommen", erklärt er. Immer wieder wechselte er von einer Leiharbeitsstelle zur anderen, bis er irgendwann auch dort nicht mehr fündig wurde.

"Das war aber für mich Glück im Unglück", resümiert er. "Durch die erneute Arbeitslosigkeit war ich wieder abhängig von der Arge und bin dort auf eine Mitarbeiterin getroffen, die sich Gedanken um mich als Menschen gemacht hat." Durch diese Bemühungen wurde Daniel Alcamo in die Lehrwerkstatt in Remscheid vermittelt. "Dort ist ein Malermeister auf mich aufmerksam geworden, der mir einen Praktikumsplatz beim Malerbetrieb Korlat in Remscheid besorgt hat."

Dort konnte er in einem zweimonatigen Praktikum überzeugen und hat für August einen Ausbildungsplatz angeboten bekommen. "Eigentlich hätte ich auch die Chance gehabt, schon jetzt dort zu arbeiten, aber leider habe ich gerade einen Bandscheibenvorfall gehabt. Bis August ist das wieder in Ordnung", ist er sich sicher. "Etwas ganz Besonderes ist für mich, dass das Arbeitsamt auch meinen Führerschein bezahlt. Denn den brauche ich ja, wenn ich in einem Handwerksbetrieb arbeite, um von Baustelle zu Baustelle zu kommen."

Damit die Ausbildung dieses Mal auch bis zum Ende läuft, wird Daniel Alcamo eine Betreuerin vom Arbeitsamt bekommen. "Ich könnte das auch ohne diese Hilfe. Aber ich bin trotzdem froh, vor allem nach meinen negativen Erfahrungen. Es ist gut, wenn einer Wege kennt, um Probleme zu lösen."

Alcamo bereut einige Fehler aus der Vergangenheit, aber: "So bin ich jetzt der, der ich bin." Motivation hat er von Familie und Freunden bekommen. "Die haben mich immer über Wasser gehalten und auch mal in den Allerwertesten getreten. So habe ich nie aufgegeben." Wichtig für ihn zu sagen ist auch, dass man nie aufgeben darf. "Auch mit 21 Jahren ist es nicht zu spät, eine Ausbildung anzufangen."

Sein Tipp an Schüler und Auszubildende: "Es ist ganz wichtig, immer zu zeigen, dass man etwas lernen und arbeiten will. Und Pünktlichkeit ist das A und O."

(gedi)
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