Lokalsport RTC: Tennis-Finale mit Risiko-Faktor

Ratingen · Der Herren30-Bundesligist verzichtet heute auf den Einsatz von Nicolas Kiefer. Ivan Bjelica ist die Nummer eins.

Wenn die Herren 30-Mannschaft des Ratinger TC heute auf der eigenen Anlage um den Einzug in das Finale um die Deutsche Meisterschaft kämpft, wird das Zugpferd nicht auf dem Platz stehen. Nicolas Kiefer wird seine Teamkollegen von außen anfeuern. Kiefer ist nicht verletzt - sein Einsatz ist für den Sonntag geplant. Dann steigt das Finale. Und beim RTC ist man fest davon überzeugt, dass man die erste Hürde, Iphitos München, heute (ab 12 Uhr) auch ohne den Star nehmen kann.

"Der Einsatz von Nicolas ist extrem teuer", gibt Manager Daniel Meier unumwunden zu. "Deshalb habe ich seinen Einsatz erst für den Sonntag geplant." Der Manager geht davon aus, dass die Aufstellung am Samstag bereits gut genug ist, um München zu schlagen. Meier lässt sein Team nämlich in ansonsten bestmöglicher Besetzung auflaufen. Ivan Bjelica wird an Position eins spielen, Peter Koubek an zwei. Dahinter kommen Boy Wijnmalen, Jeroen Masson, Marc Leimbach und Robert Messling.

Die Bilanz dieser sechs in der Vorrunde kann sich jedenfalls sehen lassen. Leimbach war der einzige, der überhaupt ein Einzel verlor - insgesamt verbuchten diese sechs Ratinger stolze 16:1 Siege. "Und falls es nach den Einzeln schlecht aussehen sollte", sagt Meier, "könnten wir immer noch überlegen, Nicolas im Doppel zu bringen."

Der Gegner aus München ist auf Papier ebenfalls durchaus namhaft besetzt. An Position eins spielt Alexander Waske, Trainer von Tommy Haas. Und die Nummer vier ist Michael Kohlmann, aktueller deutsche Davis-Cup-Kapitän. "Das sind zwei sehr gute Spieler", betont Daniel Meier. "Aber wenn Waske gegen Ivan auflaufen muss, sehe ich Bjelica als Favorit. Der spielt noch aktiv auf der Tour. Das ist schon ein Unterschied." Da mache, so Meier, auch nicht wirklich aus, dass Waske in der Weltrangliste schon relativ weit oben angesiedelt war. "Wenn du aus der Tour raus bist, bist du raus. Da ist es ganz schwer, gegen Jungs zu gewinnen, die voll im Saft sind."

Falls die Ratinger das Halbfinale gewinnen sollten, geht es am Sonntag gegen ETB Schwarz-Weiß Essen oder den TC Bruckmühl-Feldkirchen. "Essen ist für mich am Wochenende maximaler Außenseiter", betont Meier. "Die Chance, dass Schwarz-Weiß den Titel holt, beträgt für mich zwei Prozent." Bruckmühl-Feldkirchen sieht er hingegen durchaus ausgeglichener. "Da spielt zwar kein richtiger Star, aber die Mannschaft ist durchweg nicht schlecht besetzt." Dennoch sieht Meier bei München ein wenig mehr Qualität. "Dort haben aber nicht immer alle gespielt", sagt Meier. "Weswegen sie in der Vorrunde am Ende auch nur auf Platz zwei gelandet sind."

Und genau das ist die Unwägbarkeit für das Finalwochenende. "Ich habe keine Ahnung, mit welchen Spielern München und Bruckmühl auflaufen werden", sagt Meier. "Von daher müssen wir alle ein wenig pokern, was die Aufstellung angeht." Wenig Poker erhofft sich Meier indes, was das Wetter angeht. "Die Prognosen haben sich ja zum Glück noch ein wenig gebessert", sagt der RTC-Manager. "Ich gehe davon aus, dass es - sofern es regnet - wenigstens nicht so lange regnet, damit wir nicht in die Halle ausweichen müssen."

(RP)
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