Remscheid Ärger über Wuppertaler Outlet-Pläne

Remscheid · Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz kritisiert die Informations-Politik der bergischen Nachbarn.

 Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz ist irritiert.

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz ist irritiert.

Foto: Moll

Die erste Fahrt des Bahnbetreibers Abellio über die Müngstener Brücke war am Freitag für Remscheids Oberbürgermeister Mast-Weisz (SPD) kein ausnahmslos erfreulicher Moment. Während der kurzen Bahnreise über die Wupper informierte ihn sein Wuppertaler Amtskollege Peter Jung (CDU) über die Pläne des Wuppertaler Investors und Projektentwicklers Uwe Clees, in der leerstehenden Bundesbahndirektion am Hauptbahnhof ein Factory Outlet-Center für Textilien mit insgesamt 140 Geschäften auf 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu errichten. Das Gebäude gehört Clees und liegt gleich neben dem Gelände, wo derzeit an Wuppertals neuer Mitte gebastelt wird - ein Riesenprojekt, das Wuppertal neue Anziehungskraft verleihen soll. Die Politiker der schwarz-roten Koalition in Wuppertal und auch OB Peter Jung reagieren durchweg positiv auf die Idee.

Zwar wabert die FOC-Idee schon länger durchs Bergische Land. Bislang aber konnte Clees die dafür nötigen Parkplätze nicht nachweisen. Nun aber hat der Investor, der unter anderen den Wicküler Park an der B7 entwickelte, mit dem Kauf des nahe gelegenen Paketzentrums der Deutschen Post einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Seine Idee: Geparkt wird an der Post, dann spazieren die Besucher über eine Brücke, die über die Gleise führt, hinüber ins FOC.

Das Gespräch mit Jung am Freitag sei die erste offizielle Information zum Projekt auf Ebene der Verwaltungen gewesen, kritisiert Mast-Weisz die Informationspolitik der Wuppertaler. Dabei habe man in den letzten Wochen häufig genug zusammengesessen. Unter anderem um die neue Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft voranzubringen, in der die drei bergischen Städte künftig eng zusammenarbeiten und die wirtschaftliche Zukunft der Region planen wollen. "Eine gemeinsame regionale Herangehensweise an dieses Thema stelle ich mir ausdrücklich anders vor", sagte Mast-Weisz am Montag. Bislang habe es die Absprache gegeben, dass Remscheid das DOC plane, Wuppertal die Ikea-Ansiedlung verfolge und Solingen das Projekt Hofgarten entwickele. Das gelte nun offenbar nicht mehr.

Mit Henning Balzer vom Remscheider DOC-Investor McArthurGlen ist sich Mast-Weisz einig, dass die Wuppertaler FOC-Pläne auf die Remscheider Entwicklung keinen Einfluss haben werden. Am Freitag telefonierten beide nach der Brückentour der bergischen OBs. Ergebnis: "Wir ziehen unser Projekt durch, gab Mast-Weisz am Montag die weitere Marschroute aus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort