Bundestagswahl 2013 in Remscheid Jürgen Hardt (CDU) ist klarer Sieger

Remscheid · Jürgen Hardt (CDU) vertritt Remscheid auch in den nächsten vier Jahren in Berlin. Der Wuppertaler ließ seinen Herausforderer Sven Wiertz am Sonntag klar hinter sich, lag am Ende mit deutlich mehr als zehn Prozent vorn. "Das habe ich auch Angela Merkel zu verdanken", sagte Hardt und nahm Bezug auf das überragende Ergebnis im Bund, das auch ins Bergische strahlte.

Wahlkreis 103: Gewinner und Verlierer der Bundestagswahl 2013
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Er habe nie Sorge gehabt, zu unterliegen. So klar habe er den Wahlausgang aber nicht erwartet. Die Remscheider Parteifreunde, die zahlreich nach Solingen gekommen waren, feierten. Sie sahen in dem Ergebnis auch einen klaren Fingerzeig für die Kommunalwahl im Mai 2014. "Den Schwung nehmen wir mit", sagte die stellvertretende Kreisvorsitzende Alexa Schmitz.

Sven Wiertz nahm die Niederlage sportlich. "Wahlniederlagen sind keine Schicksalsschläge." Die Strategie, SPD-Wähler, die 2009 nicht zur Wahl gegangen sind, zu mobilisieren, sei nur zum Teil aufgegangen. Auch die hohe Zahl der Briefwähler habe sich zu Ungunsten der SPD ausgewirkt. Als die Partei nach dem Kanzlerduell aufholte, hätten viele ihre Stimme schon abgegeben. Ob er in den nächsten Tagen wieder seine Arbeit im Remscheider Rathaus aufnimmt, war bis Redaktionsschluss nicht entschieden. Weil die SPD viele sichere Wahlkreise verliert, bleibt eine kleine Chance, dass Wiertz es über die Liste nach Berlin schafft. Die Drähte glühten, auch wenn die Handyverbindung im Solinger Konzerthaus sehr schlecht ist.

Verlierer des Abends war die FDP. Als im Solinger Konzerthaus die erste Hochrechnung aus dem Bund bekanntwurde, sanken die Liberalen in sich zusammen. "Eine Katastrophe mit Ansage", konstatierte der Remscheider Michael Kleinbongartz. Seine harsche Kritik an den Fehlern der Bundespartei, aber auch an den bergischen Liberalen wollte der Solinger FDP-Chef Ulrich G. Müller nicht vor der Presse diskutiert wissen. Als die Ergebnisse des FDP-Kandidaten Gerd Brems später den massiven Abwärtstrend auch fürs Bergische fortschrieben, gingen die Diskussionen weiter. "Ich habe für die Partei kandidiert", sagte Brems, der das Ergebnis nicht persönlich nehmen wollte.

Unzufriedene Gesichter auch bei den Grünen, die nur noch vierstärkste Kraft im Wahlkreis sind, Stimmen verlieren. "Damit können wir nicht zufrieden sein", sagte Kandidatin Linda Zarniko. Für die Analyse sei es noch zu früh. Das sieht der Remscheider Parteisprecher Frank vom Scheidt anders. Es sei ein Fehler gewesen, den Menschen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben. Für den Veggie Day habe er viel Unverständnis geerntet.

Breites Grinsen dagegen bei der Linken. "Wir sind die drittstärkste Kraft im Bund", sagte Fraktionschef Fritz Beinersdorf. Dass die "Klientelpartei FDP" aus dem Bundestag fliegt, sieht er mit einer "gewissen Genugtuung". Auch Kandidatin Gunhild Böth zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn die Linke gegenüber der letzten Wahl leicht verliert.

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