Remscheid Sicherheitsdienst im Jobcenter ab Februar

Remscheid · Nach einer anonymen Drohung ist für das Jobcenter an der Bismarckstraße im Dezember einige Tage lang ein Sicherheitsdienst engagiert worden. Das berichtete Sozialdezernent Burkhard Mast-Weisz auf BM-Nachfrage. In einem Brief, der an insgesamt 17 Jobcenter in NRW gerichtet war, hatten Unbekannte angekündigt, ihrem Ärger über die Jobcenter Luft machen zu wollen. Daraufhin habe man reagiert. Die Polizei sei informiert gewesen, sagte Mast-Weisz. "Das ist zum Glück schnell verpufft."

 Künftig soll ein Wachdienst die Kunden des Remscheider Job-Centers an der Bismarckstraße in Empfang nehmen.

Künftig soll ein Wachdienst die Kunden des Remscheider Job-Centers an der Bismarckstraße in Empfang nehmen.

Foto: Nico Hertgen

Zum 3. Februar soll nun das seit längerem geplante Engagement eines Sicherheitsdienstes beginnen. Diese Aufgabe war ausgeschrieben worden, eine Auswahl hat stattgefunden, sagt Mast-Weisz.

Der Wachmann, der seine Position im Empfangsbereich haben soll, soll die Sicherheit für das Personal aber auch für die Kunden zu erhöhen, Das hatte Dirk Faust, Leiter des Jobcenters, in der November-Sitzung des Sozialausschusses auf Anfrage der CDU berichtet. Die CDU wollte wissen, welche Konsequenzen im Remscheider Jobcenter aus dem tödlichen Angriff auf eine Mitarbeiterin in Neuss im September 2012 gezogen werden.

Faust berichtete. dass vor allem verbale Aggression im Empfangsbereich ein Problem darstellen. Tätliche Übergriffe mit Waffen seien dagegen die absolute Ausnahme. So kam ein Kunde mit einem Baseballschläger, ein anderer mit einem Schraubendreher zum Gespräch.

Besonders dann, wenn die Kunden alkoholisiert zum Termin erscheinen und sich dann durch lange Wartezeiten provoziert fühlen, komme es zu verbalen Attacken auf die Mitarbeiter. Dann sei die Angst groß. Die Situation sei für die Mitarbeiter sehr belastend.

Belastend für Mitarbeiter und Kunden ist auch die aktuelle Personalsituation. Zehn Stellen seien nicht besetzt. berichtete Faust am Dienstagabend im Sozialausschuss auf Nachfrage. Wieder hatte die CDU das Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Dadurch sei der Betreuungsschlüssel für Kunden nicht so wie gewünscht. Ein Mitarbeiter sei für zu viele Kunden zuständig. Bei der Aufarbeitung von Rückständen, etwa der Nachzahlung von Heizkosten, könne man die selbst gesteckten Ziele nicht erreichen. "Mir gefällt die Dienstleistung, die wir zum Teil erbringen, derzeit nicht", sagte Faust selbstkritisch.

An der Neubesetzung der Stellen werde aber gearbeitet. Die Stadt und die Bundesanstalt für Arbeit als gemeinsame Betreiber des Jobcenters, arbeiteten hier gut zusammen. Vorstellungsgespräche laufen bereits. Generell sie die Personalfluktuation aber hoch. "Das ist zur Zeit ein hartes Geschäft", sagte Faust.

Viele Mitarbeiter im Jobcenter sind Frauen. Um sie nach einer Babypause wieder als Mitarbeiter zu binden, bietet das Jobcenter flexible Teilzeitmodelle an.

(RP)
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