Motorsport Audi-Prototyp stiehlt allen die Show

Remscheid · Motorsport: Premiere beim ADAC-Eifel-Rallye-Festival. Stefan Schlesack aus Remscheid driftet im 74er Escort.

Motorsport: Audi-Prototyp stiehlt allen die Show
Foto: Jörg Ufer

Beim ADAC-Eifel-Rallye-Festival rund um Daun, der weltweit größten Veranstaltung für historische Rallye-Fahrzeuge, starteten am vergangenen Wochenende auch Stefan Schlesack und Rudi Küfner. Mit ihrem Ford Escort RS 2000 aus dem Jahr 1974 heizten die beiden Remscheider den rund 25 000 Zuschauern als Vorauswagen ein. 160 Teams aus der ganzen Welt hatten ihre Boliden zum Thema "Das Ende der Gruppe B vor 30 Jahren" mitgebracht.

"Das ist ein sehr, sehr schöner Event, und ich finde es klasse, ein Teil davon zu sein", freute sich Schlesack, der Anfang der 1990er Jahre zweimal Deutscher Meister in der seriennahen Gruppe N wurde. "Für mich ist Daun wie ein Klassentreffen. Man sieht die alten Weggefährten, die alten Autos. Und auch die alten Fans, die schon damals an den Strecken standen. Was der Veranstalter hier aufzieht, ist weltweit einzigartig. Die ganzen Dörfer stehen dahinter, sonst wären fünf verschiedene Prüfungen und jede Menge Ortsdurchfahrten nicht möglich. Das ist einfach nur irre", sagte Schlesack.

 Walter Röhrl im Audi-Prototypen der Gruppe S, dessen Existenz vom Hersteller lange geleugnet wurde (links). Stefan Schlesack driftete in der Eifel im 1974er Ford Escort RS 2000.

Walter Röhrl im Audi-Prototypen der Gruppe S, dessen Existenz vom Hersteller lange geleugnet wurde (links). Stefan Schlesack driftete in der Eifel im 1974er Ford Escort RS 2000.

Foto: Ufer (2)

Ähnlich äußerte sich der zweimalige Weltmeister und Schirmherr der Veranstaltung, Walter Röhrl: "Es ist gigantisch. Ich hätte nie geglaubt, dass man die Gruppe B in diesem Ausmaß jemals wiederbeleben könnte. Solch ein tolles Gruppe-B-Feld hat es selbst 1986 nie gegeben." Über 60 dieser Fahrzeuge, die Ende 1986 aus dem Sport verbannt wurden, traten an. Zusätzlich gelang dem Veranstalter eine Weltpremiere: Als Ende 1986 die Gruppe-B-Fahrzeuge verboten wurden, war dies auch gleichzeitig das Ende der geplanten Nachfolger aus der Gruppe S. Viele dieser Prototypen verschwanden in der Versenkung, fast alle, die noch verfügbar sind, waren in Daun ausgestellt.

Einer verursachte ein ganz besonderes Aufsehen. Audi brachte jenen Gruppe-S-Prototypen aus dem Jahr 1986 mit, dessen Existenz der Hersteller bis vor wenigen Jahren sogar leugnete. Walter Röhrl bestritt zwei Prüfungen mit dem Audi Gruppe S. "Das Eifel-Rallye-Festival mit seinem Thema war der perfekte Rahmen, diese Premiere zu feiern", hieß es aus Audi-Kreisen. "Hier hat unser Prototyp mehr Kilometer absolviert als zuvor in 30 Jahren. Allerdings müssen wir auch vorsichtig sein. Dies ist ein Einzelstück und alle Teile sind unwiederbringbar."

(RP)
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