Handball Brisantes Lokalderby zwischen Neuss und Büttgen

Rhein-Kreis · Handball: Beide Teams stehen mit null Punkten am Tabellenende der Frauen-Oberliga. Ein Sieg wäre immens wichtig.

Diese Oberliga-Saison läuft sowohl für die Handballerinnen des Neusser HV als auch für die der HG Kaarst-Büttgen einfach zum Vergessen. Nach zwölf Begegnungen liegen die beiden Teams mit null Punkten am Tabellenende. Lediglich die um zehn Treffer bessere Tordifferenz trennt die Neusserinnen vom Aufsteiger aus Kaarst-Büttgen. Die Vorzeichen für das heutige Aufeinandertreffen (16 Uhr, Hammfeldhalle) sind also klar: Gewinnen ist für beide Teams Pflicht, nicht alleine wegen des Prestiges.

Umso paradoxer ist, dass beide Teams durchaus noch Chancen auf den Klassenerhalt besitzen. Offiziell steigen zwei Mannschaften ab, der ärgste Konkurrent sind also die Hanballerinnen aus Mettmann, die mit fünf Punkten einen Platz vor Neuss liegen. Doch es kam in den vergangenen Jahren durch Rückzüge häufiger vor, dass es am Ende nur eine Truppe trifft, die den Gang in die Verbandsliga antreten muss.

Das heutige Derby ist an Brisanz also kaum zu überbieten. Beide Mannschaften gehen trotz der desolaten Saisonbilanz optimistisch in die Begegnung und halten den Nichtabstieg für realistisch: "Wir wollen die Punkte, um den Kopf freizubekommen. Wir haben unsere sehr junge Mannschaft vor der Saison auf den Abstiegskampf eingestellt", so die Neusser Trainerin Sandra Höfig. Nicht dabei mithelfen kann die langzeitverletzte Julia Jendritzki. Auch hinter den Rückraumspielerinnen Kim und Lisa Klause steht mehr als nur ein Fragezeichen. Alle anderen sind hochmotiviert, müssen gegen die HG jedoch ihre Chancenauswertung stark verbessern. "Wir haben teilweise 20 freie Bälle im Spiel verworfen. Doch die Jugendlichen entwickeln sich Woche für Woche weiter", sagt Höfig, die vor allem vor Büttgens Linksaußen Bettina Schmitz warnt: "Sie muss gestoppt werden, das ist der Schlüssel". Hoffnung, auf Verstärkung für die Rückrunde ist nicht gegeben. Dafür fehlt schlicht das Geld.

Die Kontrahentinnen aus Kaarst wollen ebenfalls gewinnen und sich nach dem Desaster gegen Lobberich (18:42) rehabilitieren. Es scheint, als ob die vor der Saison neu zusammengestellte Mannschaft mit dem psychischen Druck nicht klar kommt, zu deutlich waren die Ergebnisse gegen direkte Abstiegskonkurrenten. "Wir schauen von Spiel zu Spiel und waren diese Saison schon nah dran zu punkten. Aber die Situation ist wie sie ist. Wir brauchen nicht zu jammern, damit müssen wir klar kommen", so Trainer Harald Metsches. Fehlen werden Maike Lutter, Mareike Ewert und Marleen Claudius. Von Aufstiegseuphorie ist in Kaarst nichts mehr zu spüren, umso wichtiger wäre es, eine kleine Serie zu starten. "Neuss geht oft in Führung. Sollte es so kommen, dürfen wir den Kopf nicht verlieren. Ich erwarte ein enges, spannendes Spiel", so Metsches, der zur Rückrunde auf Verstärkungen aus Süchteln hofft.

(prad)
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