Lokalsport Dormagen dominiert das Spitzenspiel

Dormagen · Bezirksliga-Spitzenreiter baut seinen Vorsprung mit einem 3:0 gegen harmlose Rommerskirchener auf sechs Punkte aus.

Wenn ein Torhüter in der Nachspielzeit der zweiten Spielhälfte zum ersten Mal einen Ball halten muss, sagt das einiges über ein Fußballspiel aus. So verlebte Arthur Rothkegel im Tor des TSV Bayer Dormagen in einem Bezirksliga-Spitzenspiel, das auf dem Feld keines war, gegen die SG Rommerskirchen/Gilbach den vielleicht ruhigsten Nachmittag der laufenden Saison. Mit einem 3:0-Heimsieg (1:0) hat der Dormagener Tabellenführer seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll untermauert.

Die in dieser Saison kaum bezwingbare Bayer-Defensive hielt auch die für ihre offensive Durchschlagskraft gefürchteten Rommerskirchener in Schach, die auf einem tiefen Rasen keine Lösungen fanden, in der gegnerischen Hälfte so gut wie keinen Zweikampf gewannen und ihre einzig nennenswerte Tormöglichkeit in der 25. Minute hatten, als Francesco Sidero nach Zuspiel von Marco Lipinski in aussichtsreicher Position ein Luftloch schlug. "Uns ist überhaupt nichts gelungen. Dormagen hat am Anfang abgewartet, gesehen, dass von uns nicht viel kommt und uns dann mit eigentlich einfachen Mitteln geschlagen. Die waren uns immer einen Schritt voraus", fasste ein enttäuschter SG-Trainer Oliver Lehrbach zusammen.

Eine zentrale Rolle kam dabei Marius Frassek und Volker Helm zu, die im System von Trainer Carlos Perez zwar nominelle Spitzen sind, aber stets auf die Außen und ins Mittelfeld ausweichen und von dort aus Angriffe einleiten. Insbesondere nach Ballgewinnen brannte es im Strafraum der Gäste immer wieder. "Im Grunde spielen wir ohne richtigen Stürmer. Volker hat bei mir auf dem Platz alle Freiheiten und hat das heute überragend gemacht", sagte Perez, der einen Sahnetag seiner beiden Schlüsselspieler beobachteten.

Beim 1:0 nach gerade einmal zwölf Minuten bediente Frassek den Torschützen Oliver Gammon von der rechten Seite mustergültig. Die Gastgeber ließen Rommerskirchen danach anlaufen und nutzten die sich bietenden Konterchancen. Nachdem der TSV vier weitere Hochkaräter nicht in Tore ummünzen konnte, zeigte Helm dann innerhalb von zwölf Minuten, warum er einer der besten Spieler der Liga ist. Eine Flanke in der 67. Minute nahm Helm von der Strafraumgrenze per Seitfallzieher, der Ball schlug genau im Eck ein. Vielleicht sogar noch schöner war sein Sololauf zum 3:0, als er an der Grundlinie die gesamte Rommerskirchener Hintermannschaft inklusive Torwart Kevin Zur stehen ließ und ins leere Tor einschob.

Dormagen hat bei einem absolvierten Spiel mehr nun sechs Zähler Vorsprung auf die Gäste und wirkt in dieser Verfassung kaum schlagbar. Perez war hochzufrieden: "Die Jungs sind topfit und befinden sich momentan einfach in einem tollen Lauf. Wenn man gegen eine Mannschaft wie Rommerskirchen in der Nachspielzeit den ersten Schuss zulässt, dann hat man nicht viel falsch gemacht."

(NGZ)
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