Lokalsport Kein Renntag ohne Sieg von Robin Weber

Neuss · Der 16-Jährige gewinnt gestern Abend auf der Galopprennbahn in Neuss für den 91 Jahre alten Besitzer Martin Strentz.

 Mit großem Endspurt zum Sieg: Red Dynamite (Nummer 6) mit Robin Weber. Im Ziel hatte die Stute auf der Galopprennbahn in Neuss noch einen Vorsprung von einer halben Länge.

Mit großem Endspurt zum Sieg: Red Dynamite (Nummer 6) mit Robin Weber. Im Ziel hatte die Stute auf der Galopprennbahn in Neuss noch einen Vorsprung von einer halben Länge.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Wenn eines Tages über die Rennlaufbahn der Stute All of the Lights Bilanz gezogen wird, dann kommt der Name der Rennbahn in Neuss unauslöschbar in ihrer Vita vor. Mit Jockey Miki Cadeddu gewann sie gestern unter dem Neusser Flutlicht das erste Rennen des Tages. Sie stammt aus dem Spitzengestüt Karlshof der Familie Faust aus Frankfurt am Main und Vater und Sohn Faust waren sogar angereist. Senior Bruno flachste: "Für Neuss hat es noch gereicht." Der umtriebige Sohn Holger schmiedete wie gewohnt Pläne für weitere Aufgaben.

Wie begehrt die Neusser Rennen auch international sind, zeigte sich im zweiten Rennen, denn es gewann der von der Rennbahn in der Wiener Freudenau angereiste vierjährige Hengst Boetie's Dream mit Mark Lerner. Begleitet wurden die Pferde von Markus Geisler, dem Lebensgefährten der Trainerin Tamara Richter. Geisler: "Wir sind am Abend zurückgefahren. Es dauert elf Stunden, aber mit einem Sieg ist das egal." Das Wiener Pferd kam zusammen mit zwei Pferden aus Ungarn. Mit einem kraftvollen Endspurt und großem Vertrauen auf dem Wallach mit dem für Erfolge verpflichtenden Namen Iniesta sicherte sich Alexander Pietsch im dritten Rennen seinen 79. Sieg und vergrößerte damit den Vorsprung im Kampf um das Jockey-Championat auf Andrasch Starke wieder auf drei Punkte. Das änderte sich im letzten Rennen, als Andrasch Starke den "Elfmeter" Drummer souverän verwandelte und den alten Abstand wieder herstellte.

 Glücklicher Besitzer in Neuss: Martin Strentz und Trainerin Marion Weber.

Glücklicher Besitzer in Neuss: Martin Strentz und Trainerin Marion Weber.

Foto: 151208NE05086

Ohne Siege von Robin Weber gibt es derzeit keinen Renntag. Mit dem 19:10-Favoriten Entourage schaffte der Neusser Nachwuchsreiter seinen ersten Tagessieg. Eine halbe Stunde später bewies er starke Nerven im Sattel der von seiner Mutter Marion trainierten sechsjährigen Stute Red Dynamite. Er wartete lange mit dem Angriff, dann "schossen" sie durchs Feld und am Ende hatten die beiden noch einen Vorsprung von einer halben Länge. Große Begeisterung beim 91 Jahre alten Besitzer Martin Strentz aus Lobberich: "Der Robin reitet wie der Teufel. Die Stute habe ich für nur 1000 Euro gekauft, niemand wollte sie haben." Gestern gab es 2500 Euro für den ältesten deutschen Rennpferdebesitzer, der von der Insel Usdeom stammt und seinen Lebensunterhalt als Fischhändler bestritt. Robin Weber wird in Kürze in Köln eine eigenen "Bude" beziehen, um die lästigen Fahrten zum Ausbildungs-Arbeitsplatz bei seinem Trainer Henk Grewe in Köln zu vermeiden. Den Sieg auf Red Dynamite kommentierte er gelassen: "Ich kenne die Stute gut und hatte deshalb auch Vertrauen auf ihren Speed."

Peter Schiergen verkürzte im sechsten Rennen durch den Sieg von Manchurian mit Sohn Vinzenz (18) den Abstand im Trainer-Championat gegen den führenden Andreas Wöhler auf zwei Punkte. Er reduzierte sich nach dem Sieg von Drummer auf nur noch einen Punkt.

Verärgert waren die Besucher der großen Wetthalle. Der private Betreiber hatte die Heizung nicht eingeschaltet. Zitate der Frierenden: "Man will wohl keine Besucher mehr auf der Bahn haben."

(NGZ)
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