Lokalsport Münster zeigt Elephants klar die Grenzen auf

Grevenbroich · Im Achtelfinale des WBV-Pokals unterliegen die Basketballer aus der Schlossstadt dem schärfsten Widersacher im Titelkampf mit 70:78.

 Keine leichten Körbe: Jan König (l.) und Bryce Leavitt machen dem für die Elephants tätigen Bastian Becker das Leben schwer.

Keine leichten Körbe: Jan König (l.) und Bryce Leavitt machen dem für die Elephants tätigen Bastian Becker das Leben schwer.

Foto: Thomas Meyer-Boudnik

Man muss auch Niederlage eingestehen können. Das fällt umso leichter, je unvermeidlicher sie sind. Nun standen die NEW' Elephants im Achtelfinal-Kracher des WBV-Pokals gegen die WWU Baskets Münster nicht zwangsläufig auf verlorenem Posten, aber irgendwie schien früh klar, dass das vorweggenommene Endspiel nur einen Gewinner haben konnte: Am Ende einer intensiven, aber nicht unbedingt hochklassigen Partie zog Grevenbroich im Topspiel der beiden wohl besten Mannschaften der Basketball-Regionalliga West mit 70:78 (Halbzeit 36:46) den Kürzeren.

Obwohl in der Liga das vielleicht entscheidende Duell erst am 17. Februar auf dem Plan steht, traten die beiden Kontrahenten auf, als ginge es bereits um den Aufstieg. Schnell war klar, dass Münsters Trainer Philipp Kappenstein mit seiner Truppe eine Art Zermürbungstaktik verfolgte. Die trotz der Ausfälle von Alex Goolsby, Max Massing und Daniel Woltering noch bis zur Position zehn mit athletischen Jungs besetzen Gäste jagten die streng genommen nur mit einer sieben Mann starken Rotation agierenden Elephants über das Spielfeld. Vor allem dem in der vergangenen Saison noch in Münster tätige Gerrell Martin gönnten die "Men in Black" nicht die Luft zum Atmen. Trotzdem blieben die Schlossstädter dran. Arg in die Bredouille gerieten sie erst, als Spielmacher Farid Sadek mit dem dritten persönlichen Foul auf der Bank Platz nahm (16. Minute) und auch der nach fünfminütiger Zwangspause gerade erst wieder aufs Feld zurückgekehrte Gerrell Martin Foul Nummer drei kassierte. Dass sie mit einem Zehn-Punkte-Rückstand in die Kabine gingen, hatten sich die Hausherren freilich auch selber zuzuschreiben: Wer in einer Hälfte nur sieben seiner 16 Freiwürfe nutzt - vor allem der von Coach Hartmut Oehmen nach dreiwöchiger Verletzungspause in der Startformation aufgebotene Center Lennard Jördell hatte an der Linie einen rabenschwarzen Tag erwischt (1/8 Würfe in den ersten 20 Minuten) -, kommt fast zwangsläufig in Probleme. Zunächst nicht in den Griff bekamen die Elephants zudem Münsters Topscorer Stefan Wess (19 Punkte/drei Dreier bis zur Halbzeitpause). Besser wurden ab dem dritten Viertel erstmal nur die beiden Schiedsrichter Andreas Schreiner und Daniel Dirks, die endlich Zugang zur hartumkämpften Partie fanden. Bryce Leavitt brachte den UBC sogar mit 50:36 (22.) in Führung. Die nun wieder von Farid Sadek dirigierten Gastgeber kämpften sich jedoch ins Match zurück, lagen zu Beginn des letzten Durchgangs nur mit 54:60 zurück.

Gerrel Martin verkürzte sogar auf 56:60 (32.) - doch dann kam es knüppeldick für die Elephants: Andrej König trat bei Münster nächstem Angriff mit dem Fuß auf die Auslinie, der fällige Pfiff blieb indes aus. Stattdessen packten die "Studis" vier schnelle Punkte drauf. Und während der Spitzenreiter im Angriff zwei Schrittfehler produzierte, sorgten Jan König per Dreier und Andrej König bis zur 34. Minuten für einen 13-Punkte-Vorsprung (69:56) der abgeklärt wirkenden Gäste, die Kappenstein mit einem klaren Auftrag in Topspiel geschickt hatte: "In so einer Partie kann man ein Statement vor Weihnachten geben und ein Signal in der Halle setzen, in der später die Meisterschaft entschieden werden kann."

Obwohl Grevenbroich noch mal auf 66:72 (38.) herankam, musste Oehmen die Überlegenheit des personell deutlich tiefer besetzten Rivalen anerkennen: "Das bessere Team hat gewonnen. Um Münster schlagen zu können, muss bei uns schon alles optimal laufen. Das war heute nicht der Fall."

(NGZ)
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