Lokalsport SW Neuss wirft den Turbo an

Neuss · Zum Auftakt der 2. Hallenhockey-Bundesliga schlägt Schwarz-Weiß den Gladbacher HTC 12:11.

 Auch der Gladbacher Moritz Scholten vermag den für Neuss im Derby fünfmal erfolgreichen Sebastian Draguhn nicht aufzuhalten.

Auch der Gladbacher Moritz Scholten vermag den für Neuss im Derby fünfmal erfolgreichen Sebastian Draguhn nicht aufzuhalten.

Foto: A. Woitschützke

Hallenhockey macht Spaß, zumindest in der Interpretation des HTC SW Neuss und des Gladbacher HTC. In einem von der ersten bis zur letzten Minute atemberaubend offensiv geführten Derby der 2. Bundesliga West behielt der Erstliga-Absteiger vor der großartigen Kulisse von rund 500 Zuschauern mit 12:11 (Halbzeit 3:5) die Oberhand und setzte damit die erste Duftmarke im Aufstiegskampf.

Das von beiden Teams mit offenem Visier geführte Auftaktmatch forderte auch dem Neusser Trainer Matthias Gräber, nun wirklich kein Novize im Geschäft, alles ab. "Ich hatte die ganze Zeit einen Puls von 190", gab der 36-Jährige hinterher beim entspannten Zigarettchen vor der Halle zu. Nicht anders ging das den Akteuren auf dem Feld. "Das war unfassbar anstrengend", gab der mit fünf Treffern überragende Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn zu. Dass sich daneben der bereits 41 Jahre alte Marcin Pobuta im Kasten der Gastgeber trotz der elf Gegentore die Bestnote verdiente, sagt alles über das höllische Tempo der Begegnung.

Dass die Gäste, in deren Mannschaft am Samstag in Paul Tenckhoff (32) nur ein Ü30-Spieler stand, nach 30 Minuten und Treffern des agilen David Franco (1:0/2.), Thomas Sonntag (2:0/8. in Unterzahl), Paul Tenckhoff (3:3/22.; 4:3/22.) und Niklas Braun (29./Strafecke) mit 5:3 vorne lagen, überraschte Gräber keineswegs: "Das ist eine junge und richtig starke Mannschaft." Die wesentlich erfahreneren Neusser hatten einige Mühe, dagegenzuhalten, konnte sich aber auf ihre Trümpfe verlassen: Sebastian Draguhn brachte den HTC nicht nur auf 1:2 heran (8.), sondern er traf nach dem zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich durch den technisch erstaunlich weiten Cedric Heimbach (10.) auch zum 3:2 (15.). Die ersten Minuten nach Wiederbeginn gehörten den Hausherren: Mario Stümpel (33.), Philipp Weide (34.), Draguhn (35.) und Heimbach (39.) sorgten für die 7:5-Führung. Und es wurde noch rasanter: Der GHTC, der mit vier seiner fünf Strafecken an Pobuta scheiterte, ließ die Schwarz-Weißen nicht weg, verkürzte durch Tillmann Pohl auf 6:7 (42.) und beantwortete das Tor von Ivo Otto zum 8:6 (43./bei der einzigen Strafecke) sofort mit den Treffern zum 7:8 (Niklas Braun/44. Siebenmeter) und 8:8 (Franco/45.). Und weiter ging die wilde Fahrt: Draguhn (46.) und Heimbach (47.) schossen Neuss mit 10:8 in Front, nur Sekunden später markierte Franco mit seinem dritten Tor das 9:10 (47.). In Unterzahl (Mario Stümpel verbüßte gerade eine von vier Neusser Zeitstrafen) kassierte Schwarz-Weiß durch Niklas Braun bei der fünften Strafecke im Nachschuss das 10:10 (51.).

Erst nach Draguhns Doppelschlag zum 12:10 (54./57.) kamen die Gladbacher nicht mehr zurück. Tenckhoff setzte mit dem 11:12 (58.) den Schlusspunkt unter eine höchst unterhaltsame Partie.

(NGZ)
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