Basketball TG erfüllt eigene Erwartungen nicht

Neuss · Zweitliga-Basketballerinnen aus Neuss unterliegen in Wolfenbüttel mit 58:72.

 Redebedarf: Nici Egert, Svenja Krings, Paulina Körner, Kita Waller und Jana Heinrich (v.l.) blieben mit der TG hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Redebedarf: Nici Egert, Svenja Krings, Paulina Körner, Kita Waller und Jana Heinrich (v.l.) blieben mit der TG hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Foto: NGZ-Archiv

Wer sich hohe Ziele setzt, kann enttäuscht werden. Und genau das war Trainerin Janina Pils nach der 58:72-Niederlage (Halbzeit 32:29) des Basketball-Zweitligisten TG Neuss beim Wolfpack Wolfenbüttel zum Abschluss der Hinrunde: "Insgesamt war das einfach nix."

Die Tabelle lügt nicht. Mit sechs Siegen - drei mehr als im so schwierigen vergangenen Jahr - schließen die Neusserinnen 2014 auf dem sechsten Platz ab. Und da gehören sie offensichtlich auch hin, schließlich haben sie alle Duelle mit den vor ihnen platzierten Mannschaften verloren. Andererseits sprangen gegen alle hinter ihnen rangierenden Teams Siege heraus.

Damit erfüllen ihre Schützlinge zwar das selbst formulierte Mindestziel - ein Rang zwischen vier und sechs -, doch so richtig zufrieden ist Janina Pils damit nicht. "Es kommt darauf, welchen Maßstab du ansetzt: Nimmst du den hohen Standard der Liga als Maßstab, geht Platz sechs schon in Ordnung. Misst du dich an deinem eigenen Maßstab, ist das eher enttäuschend."

Die Partie in Wolfenbüttel war ein Spiegelbild der gesamten Halbserie: Nach starkem Beginn gelang es den Gästen in den restlichen 38 Minuten nicht, sich auf die Zonenverteidigung der Wölfe einzustellen. "Das darf einem so erfahrenen Team einfach nicht passieren", findet Pils. Für sie keine Frage der Qualität, sondern der Mentalität: "Natürlich hätten wir auch dieses Spiel gewinnen können. Aber das habe ich in dieser Saison schon zu oft gehört. Es muss aus den Köpfen raus, dass alles von alleine geht. Ihre richtige Arbeitsmoral hat die Mannschaft noch nicht gefunden - und das hat sie auch nicht als Team."

Gegen starke Gastgeberinnen, die durch Raelyn Prince (16), B'Jonnee Reaves, Jenny van Doorn (beide 12) und Klaudia Grudzien (11) zweistellig punkteten, setzte die TG mit 37 Prozent "eine Trefferquote wie eine U12-Mannschaft", schimpfte Pils. Dazu verloren die Gäste einmal mehr das Duell an den Brettern mit 23:34. Wolfenbüttel angelte sich alleine in der 14 Offensive 14 Rebounds und sicherte sich damit immer wieder zweite Wurfchancen.

Trotz hochprozentiger Schussauswahl von Jana Heinrich (20 Punkte) und Kita Waller (15) mochte die junge Neusser Trainerin keinem ihrer Mädels eine gute Leistung attestieren. Der ein oder anderen riet sie deshalb, die Spielpause bis zum 11. Januar (in Hannover) zu nutzen, um mal darüber nachzudenken, "wie sie dem Team helfen kann". Durchaus selbstkritisch fügte sie hinzu: "Vielleicht liegt es ja auch an mir, weil ich es noch nicht geschafft habe, aus diesem herausragenden Individualisten ein Team zu formen."

Letztlich endete der Trip in die niedersächsische Basketball-Hochburg für die Gäste aus dem Rheinland noch versöhnlich, nämlich mit einer Einladung zur mit einem gemeinsamen Essen garnierten Weihnachtsfeier. "Das unterstreicht die stets nette und faire Atmosphäre in Wolfenbüttel", wollte die auch am Morgen danach noch ziemlich angefressene Janina Pils gerne festgehalten wissen. Und damit entließ sie ihre Mädchen bis zum 2. Januar in die Weihnachtspause - mit der Feststellung: "Einige brauchen diese Auszeit körperlich auch. Und in der Rückrunde wird es sicherlich nicht leichter."

(NGZ)
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