Handball TVK kassiert eine ganz bittere Niederlage

Krefeld · Zwölf Minuten vor Schluss führt der Handball-Drittligist in Krefeld mit 27:23 und verliert doch mit 31:33

 Vom Siebenmeterpunkt war Thomas Phlak erfolgreich, ansonsten scheiterten die Krefelder häufig an Paul Keutmann im TVK-Gehäuse.

Vom Siebenmeterpunkt war Thomas Phlak erfolgreich, ansonsten scheiterten die Krefelder häufig an Paul Keutmann im TVK-Gehäuse.

Foto: T. Lammertz

So ist Handball: Drei Mal hatte der TV Korschenbroich im vorgezogenen Drittliga-Nachbarschaftsduell in der überfüllten Sporthalle Königshof mit drei Toren in Front gelegen gestern Abend - und die HSG Krefeld immer wieder ausgleichen lassen. Beim vierten Mal, zwölf Minuten vor Schluss, zog der TVK erstmals auf vier Tore weg (27:23, 48.) - und kassierte dennoch mit dem 31:33 (Halbzeit 15:15) seine erste Niederlage nach zuletzt drei Siegen in Folge.

Es war eine ganz bittere Niederlage, denn aufs Ganze gesehen waren die Korschenbroicher in einem unglaublich intensiv und auf hohem Niveau geführten Lokalduell die um Nuancen bessere Mannschaft. Dass es trotzdem nicht wenigstens zu einem Punkt reichte, hatte zwei Gründe.

Den einen hatte Trainer Ronny Rogawska in einer Blitzanalyse schon kurz nach dem Schlusspfiff erkannt: "Wir haben nach der Vier-Tore-Führung nicht mehr genügend Druck aufgebaut." In der Tat ließen seine bis dahin ausgesprochen diszipliniert und konzentriert zu Werke gehenden Schützlinge mit dem 27:23 im Rücken vor allem in der Konzentration nach, leisteten sich in der Vorwärtsbewegung nun jene Fehler, die sie bis dahin weitgehend in Grenzen gehalten hatten.

Was möglicherweise seine Ursache im zweiten Grund hatte: der breiteren Bank der Gastgeber. HSG-Trainer Olaf Mast konnte durchwechseln, da nicht nur der angeschlagene Maik Schneider fit war, sondern auch der langzeit-verletzte Mirko Szymanowicz sein Saisondebüt gab und mit 5/2 Treffern Erhebliches zum Krefelder Sieg beitrug. Rogawska hingegen beschränkte sich mangels Alternativen auf den Angriff-Abwehr-Positionswechsel zwischen Henrik Schiffmann und Markus Neukirchen. "Da sieht man, was eine tief besetzte Bank ausmacht", meinte Tom Wolf, dem am Donnerstag die Schrauben aus seinem gebrochenen Fuß entfernt wurden und der auf ein Comeback Ende Februar hofft.

Einen Wechsel hätte Rogawska vielleicht besser unterlassen: den auf der Torhüterposition. Paul Keutmann begann ganz stark, ließ im zweiten Durchgang ein wenig nach, hielt aber immerhin elf Bälle in 45 Minuten. Dann machte er beim Siebenmeter Platz für Almantas Savonis - der hielt den Wurf von Mirko Szymanowicz und blieb fortan zwischen den Pfosten. Zwar wehrte er noch einen Siebenmeter - Szymanowicz verwandelte im Nachwurf - und zwei Gegenstöße an. Doch in der entscheidenden Phase, als die Krefelder in Unterzahl erstmals in der gesamten Partie auf zwei Tore wegzogen - 32:30 durch Schneider, 60. - bekam er keine Hand an den Ball. Schade, so blieb die vielleicht beste Saisonleistung des TV Korschenbroich gestern Abend ohne zählbaren Lohn.

(NGZ)
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