Rheinberg Rheinberger SPD will Mitglieder stärker einbinden

Rheinberg · Beim Neujahrsempfang der Sozialdemokraten am Samstag ehrte Vorsitzender Peter Tullius drei Jubilare.

 Bei der Mitgliederehrung des SPD-Ortsverein Rheinberg (von links): Roberto Smaniotto, René Schneider, Beate Möller, Alexander Webering, Frank Börner und Vorsitzender Peter Tullius. Sein besonderer Gruß galt den beiden Landtagskandidaten.

Bei der Mitgliederehrung des SPD-Ortsverein Rheinberg (von links): Roberto Smaniotto, René Schneider, Beate Möller, Alexander Webering, Frank Börner und Vorsitzender Peter Tullius. Sein besonderer Gruß galt den beiden Landtagskandidaten.

Foto: arfi

Seit März 2016 ist Peter Tullius Vorsitzender des SPD Ortsvereins Rheinberg. So nutzte er am Samstagabend die Gelegenheit, beim SPD-Neujahrsempfang in der Kneipe Pio's auf die ersten zehn Monate seiner Amtszeit zurückzublicken. "Wir müssen die Mitglieder stärker einbinden", beschrieb er die neue Strategie, die es bei der Rheinberger SPD gibt, seitdem sie im März 2016 Partei- und Fraktionsvorsitz trennte. So lud sie der Ortsverein im Mai 2016 seine gut 180 Mitglieder zu einem Workshop ein. Darin konnten die Sozialdemokraten auf Tafeln festhalten, welche Themen sie interessieren und welche konkrete Aufgabe sie übernehmen können. "Gut 30 Mitglieder haben ihre Ideen eingebracht", berichtete Peter Tullius.

Ein Ergebnis war, die Kanäle im Neubaugebiet in Budberg zu thematisieren. Die SPD lud zu einer Versammlung ein, die auf gute Resonanz stieß, auch weil es im Frühjahr 2016 in Sonsbeck und Veen sinnflutartige Regenfälle gegeben hatte, bei denen die Keller vieler Häuslebauer vollgelaufen waren. "Durch uns kam Bewegung in die Sache", sagte der SPD-Ortsverein-Vorsitzende. "Später gab es in Budberg eine Bürgerversammlung. Die Fragen konnten weitgehend geklärt werden."

Ein weiteres Ergebnis des Workshops war der Auftrag, Kontakt zu Betriebsräten und Gewerkschaften zu suchen. Den bauten Peter Tullius und seine Vorstandskollegen auf, neben der Lehrergewerkschaft vor allem zum Versandunternehmen Amazon. "Wir haben die Amazon-Mitarbeiter bei ihren Streiks unterstützt", berichtete der einstige Elektroingenieur des Lintforter Bergwerkes "Friedrich Heinrich". Sie hätten den Lohn nach dem besseren Tarifvertrag für Einzelhandel zu erhalten und nicht nach dem schlechteren für Logistik.

Bei den Gesprächen mit Amazon-Betriebsräten hörten die Sozialdemokraten immer wieder, Mitarbeiter des Versandunternehmens würde günstigen Wohnungen suchen, diesen aber nicht in Rheinberg finden. "Es ist zu wenig bezahlbarer Wohnraum vorhanden", meinte Peter Tullius. Deshalb wünsche sich die SPD eine Drittelung des Wohngebietes, das zwischen der Schützen- und der Umgehungsstraße in Annaberg entstehen soll. Ein Drittel der Fläche soll mit Einfamilienhäusern bebaut werden, ein Drittel mit frei finanzierten Mehrfamilienhäusern und ein Drittel mit geförderten Häusern des sozialen Wohnungsbaus.

Außerdem fordert die Rheinberger SPD vom Kreis, die Pauschalen für Kaltmieten des sozialen Wohnungsbaus zu erhöhen, falls die Häuser energetisch auf dem aktuellen Stand sind und so die Nebenkosten niedriger liegen. Diesen Wunsch gab Peter Tullius René Schneider und Frank Börner, den beiden Rheinberger SPD-Landtagskandidaten, weiter, die am Samstagabend zum Neujahrsempfang gekommen waren.

Vor 50 Sozialdemokraten ehrte er mit ihnen auch drei langjährige Mitglieder: Beate Möller und Alexander Webering für 40 Jahre sowie Roberto Smaniotto für 25 Jahre. Wolfgang Vasen für 50 Jahre und Bernd Steinhoff für 40 hatten nicht zur Ehrung kommen können.

(got)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort