Alpen Suche nach den Chancen als Landkommune

Alpen · Die CDU sieht sich gerne als Partei des ländlichen Raumes. Wie ein Ort unter dem Einfluss einer starken CDU aussehen kann, wollten die Alpener Christdemokraten am Samstag in einer Podiumsdiskussion im Amaliencafé deutlich machen.

 Landtagsmitglied Christina Schulze Föcking (helle Jacke) im Kreise der Gäste und Mitdiskutanten.

Landtagsmitglied Christina Schulze Föcking (helle Jacke) im Kreise der Gäste und Mitdiskutanten.

Foto: Armin Fischer

Und der hatte immer wieder Mühe, das Gespräch in den anvisierten regionalen Grenzen zu halten, denn vor allem Christina Schulze Föcking driftete immer wieder in den Landtagswahlkampf ab. Ein großes Thema an diesem Nachmittag war die Förderung der Landwirtschaft. Neben den niedrigen Milchpreisen drückt den Bauern der Schuh beim Erwerb weiterer Nutzflächen. Unnötig verknappt werde das Ackerland durch die Kompensationspflicht, erklärte Schulze Föcking: "Wenn irgendwo eine Fläche bebaut wird, muss die gleiche Fläche ortsnah als Grünfläche angelegt werden und die fehlt dann der Landwirtschaft. Dabei gibt es im Ruhrgebiet riesige Brachflächen, die man dafür nutzen könnte. Wir müssen Ökologie und Ökonomie wieder in Einklang bringen."

Bei dem Thema "Dörfliche Entwicklung" zeigte Michael Pieper eine eher düstere Prognose auf: "Wir werden auf dem Land immer mehr ältere Menschen haben, darauf sollten wir uns einstellen, beispielsweise beim öffentlichen Personennahverkehr." Das aber ist nicht leicht, entgegnete Thomas Ahls: "Wenn der ÖPNV eigenwirtschaftlich bleiben soll, bleibt es schwierig. Was die Förderung des ländlichen Raums betrifft, sollten wir systematisch daran arbeiten, dass die Landesregierung einen ordentlichen Schwenk hinbekommt." Zu einer guten Infrastruktur zählt auch ein schnelles Internet. Thomas Ahls bleibt zwar optimistisch, dass weite Bereiche der Gemeinde Alpen es auf die Datenautobahn schaffen, betont aber auch: "Es bleibt dabei, dass sich die Unternehmen die Rosinen herauspicken und wir es als Kommune immer schwerer haben, eigenverantwortlich die Randgebiete abzudecken."

Um junge Familien anzulocken, sind Schulen im Ort unabdingbar. Die entsprechende Frage aus dem Publikum nach den von der CDU bevorzugten Schulformen wich die Landtagsabgeordnete aus. "Beim Thema Schule brennt der Baum. Klar ist nur, dass keine Förderschule mehr geschlossen werden darf und der Unterrichtsausfall bekämpft werden muss", äußerte sich Christina Schulze Föcking.

Konkreter wurde da schon Bürgermeister Thomas Ahls: "Ich bin enttäuscht von der CDU-Familie. Wir als kleine Gemeinde können ein Schulsystem nach den jetzigen Vorgaben nicht aufrecht halten. Ab der siebten Klasse haben wir durch die Rückläufer genügend Schüler, aber das wird von der CDU ignoriert. Wenn es weiter bei der Dreizügigkeit in der fünften und sechsten Klasse bleibt, fallen wir einfach durch den Rost."

(erko)
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