Rommerskirchen Betreiber der Rettungswache soll im April feststehen

Rommerskirchen · Nach knapp sechsmonatiger Bauzeit wurde gestern das Richtfest für die Rettungswache gefeiert. Im Sommer soll sie in Betrieb gehen.

 Bürgermeister Martin Mertens, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke , Löschzugchef Nils Henriksen und Kreisdezernent Ingo Graul.

Bürgermeister Martin Mertens, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke , Löschzugchef Nils Henriksen und Kreisdezernent Ingo Graul.

Foto: Woi

Im vergangenen Juli war der Spatenstich für die neue Rettungswache erfolgt. Das gestrige Richtfest wertet Bürgermeister Martin Mertens lediglich als einen "kurzen Zwischenstopp während eines aufwendigen Bauprozesses". Kommenden Sommer soll der mit der Erweiterung des Feuerwehrhauses an der B 477 einhergehende Bau der Rettungswache beendet sein.

Offen bleibt bis auf weiteres die Frage, welcher Rettungsdienst sie betreiben soll - die im November noch zu Unstimmigkeiten zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und der Gemeinde geführt. "Wir sind sicher, dass es ab 1. Juli einen Betreiber geben wird", sagte gestern Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Er betonte "das komplizierte Verfahren", das nötig sei und rechnet damit, dass im April feststehen wird, in wessen Regie die künftige Rettungswache stehen wird. " Es hat lange gedauert, bis die Möglichkeit da war, aufgrund der Fallzahlen eine Rettungswache einzurichten", erinnerte der Landrat an das jahrelang währende Tauziehen zwischen Gemeinde und Kreis sowie zuletzt zwischen beiden und den Krankenkassen.

Nachdem der Kreis die Rommerskirchener Wache angesichts ihrer Notwendigkeit schon 2014 in seinen rettungsdienstlichen Bedarfsplan habe aufnehmen können, habe es erst im September 2016 den endgültigen Durchbruch gegeben, blickte Petrauschke auf die langwierige Vorgeschichte des Projekts zurück.

Damals ließ sich die nötige Einigung mit den Krankenkassen erzielen, die sich zunächst geweigert hatten, der Errichtung einer Rettungswache in der Gemeinde zuzustimmen.

"Sie wissen, wie wichtig mir der Bau dieses Gebäudes war und wie sehr ich auch intern Druck gemacht habe, damit es schnell los geht", fasste Martin Mertens das seit 2012 währende Prozedere kurz und bündig zusammen. Die Fahrzeiten für den Rettungswagen bei Einsätzen in der Gemeinde werden sich Mertens zufolge "deutlich verkürzen". Die Feuerwehr erhalte durch den Bau "noch mehr Platz für wichtige Ausrüstung", so Mertens.

Bei der Finanzierung des Projekts sind Gemeinde und Kreis gleichermaßen im Boot: 160.000 Euro kostet Hans-Jürgen Petrauschke zufolge den Kreis die Anschaffung eines Rettungswagens. Hinzu kommen jährlich noch einmal 500.000 Euro für den Betrieb der Wache, die täglich 24 Stunden lang besetzt sein soll.

Bauherr der Feuerwache ist die Entwicklungsgesellschaft mbH der Gemeinde Rommerskirchen, deren Geschäftsführer Kämmerer Bernd Sauer und Dezernent Hermann Schnitzler sind. Die Gemeinde wird der Bau 1,5 Millionen Euro kosten, wie Bernd Sauer sagt. Dieser Betrag refinanziert sich Sauer zufolge jedoch "teilweise durch die Miete des Kreises". Abschließende Zahlen ließen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht nennen, sagte Sauer gestern.

Restlose Einigkeit zeigten Hans-Jürgen Petrauschke, Martin Mertens und dessen gleichfalls beim Richtfest anwesender Bürgermeister-Kollege Erik Lierenfeld aus Dormagen, als es darum ging, Rettungskräften die nötige Anerkennung entgegenzubringen. Alle drei haben denn auch die Aktion "respekt" zugunsten von Feuerwehr, Rettungssanitätern und der Polizei unterstützt.

(NGZ)
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