Rommerskirchen Gemeinde investiert in die Feuerwehr

Rommerskirchen · 400.000 Euro stehen für Neuanschaffungen zugunsten der Feuerwehr zur Verfügung. Der neue Gerätewagen für logistische Zwecke wird indes dieses Jahr nicht geliefert. Auch der Einstieg in die digitale Alarmierung ist geplant.

Rund 400.000 Euro investiert die Gemeinde in diesem Jahr für ihre Freiwillige Feuerwehr. "Gut angelegtes Geld für die Sicherheit der Bürger", meint Bürgermeister Martin Mertens, der kürzlich mit dem neuen Feuerwehrchef Werner Bauer sowie dem zuständigen Dezernenten Hermann Schnitzler und Ordnungsamtsleiter Hans Knelleken über die geplanten Neuschaffungen beraten hat. Grundlage für alle Ausgaben zugunsten des Fuhrparks der Florianer ist der im Frühjahr verabschiedete Brandschutzbedarfsplan, der bis 2021 gilt.

Nachdem vergangenes Jahr mit dem Kleineinsatzfahrzeug (KEF) für den Löschzug Rommerskirchen das bislang letzte Fahrzeug angeschafft wurde, steht nun ein für die Logistik bestimmter Gerätewagen ("GW-Logistik") ganz obenan auf der Liste. Mit gut 310.000 Euro verschlingt er allein mehr als 75 Prozent der im Haushalt zur Verfügung gestellten Mittel. "Mit dem GW-Logistik wird die Einsatzfähigkeit im Ernstfall weiter erhöht", sagt Hermann Schnitzler. "Das Fahrzeug besitzt die neueste Technik, um auch bei Bränden auf außenliegenden Gehöften die Löschwasserversorgung zu sichern", so der Sicherheitsdezernent. Nach den Worten von Hans Knelleken handelt es sich "um eine Art von Container-Fahrzeug", das multifunktional genutzt und auf verschiedene Weise bestückt werden kann. Bei Unwettern wie dem 2014 wütenden Pfingststurm "Ela" ist das Fahrzeug ebenso einsetzbar wie bei Verkehrsunfällen. Ungeachtet eines verkürzten Ausschreibungsverfahrens wird das Fahrzeug Hans Knelleken zufolge aber nicht mehr in diesem Jahr ausgeliefert.

Die übrigen 90.000 Euro sind zu einem nicht geringen Teil für den Einstieg in die digitale Alarmierung der Feuerwehr bestimmt, einen Dauerbrenner, der schon seit mehr als einem Jahrzehnt für Diskussionsstoff sorgt. Ursprünglich war sogar einmal geplant, die digitale Alarmierung aller Sicherheitskräfte bundesweit zur Fußball-WM 2006 in Deutschland umzusetzen - ein Zeitrahmen, der sich als deutlich zu ambitioniert erwiesen hat.

Der Rhein-Kreis Neuss übernimmt bei der einheitlichen Ausstattung aller Feuerwehren die Erstfinanzierung, was kostengünstiger für alle Beteiligten ist. Die Vorteile beim Umstieg von analog auf digital sind nach Ansicht von Experten geradezu spektakulär: In kürzester Zeit lassen sich viele Einsatzkräfte gleichzeitig alarmieren. Der Digitalmelder zeigt auf dem Display die von der Leitstelle versandten Informationen an, ob es nun um die Art des Einsatzes geht oder die genaue Adresse sowie die etwaige Anzahl von Verletzten. Bei den anstehenden Investitionen der Gemeinde geht es zunächst um einen Einstieg: Bis die digitale Alarmierung vollends eingeführt ist, dürfte es noch eine ganze Weile dauern.

Schließlich will die Gemeinde auch fürs Ordnungsamt eine neue Stelle ausschreiben: Gesucht wird ein Verwaltungsmann, der zugleich über praktische Erfahrungen in der Feuerwehr verfügt.

(NGZ)
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