Rommerskirchen Geringe Chancen für Kulturhalle

Rommerskirchen · Grünen-Chef Jupp Kirberg bringt den Bahnhof als Standort für einen Kulturraum ins Gespräch.

Die Aussichten für einen von Bündnis 90/Die Grünen im Sommer beantragten Veranstaltungssaal sind nicht sonderlich gut. Zwar hält die Verwaltung einen solchen Raum durchaus für "wünschenswert", doch "erscheint die Realisierung des Vorhabens nicht zuletzt aus finanziellen Erwägungen nicht möglich", wie es gestern Abend in einer Beratungsvorlage für den Bildungsausschuss hieß.

Antragsteller Jupp Kirberg zeigt sich vom wenig optimistischen Tenor aus dem Rathaus indes wenig beeindruckt. "Wir müssten mal ins kalte Wasser springen und die Sache nicht auf die lange Bank schieben", hält der Fraktionschef der Bündnisgrünen unverdrossen an seiner Forderung fest, die räumlichen Grundlagen - ob nun in Form einer Halle oder eines Saals - für eine Ausweitung des örtlichen Kulturangebots zu schaffen.

"Wir behelfen uns zu Karneval mit einer Blockade der Turnhalle in Rommerskirchen", sagt Kirberg, dem zufolge es sich im Winter ähnlich verhält, wenn der Theaterverein Gillbachbühne in der Evinghovener Turnhalle die heiße Phase der Proben und insgesamt fünf Aufführungen absolviert. Auch wenn sie schon jahrzehntelang praktiziert werden, sind diese Lösungen für ihn eher "Provisorien".

Rathaussprecher Elmar Gasten, der auch Dezernent fürs Kulturelle ist, verweist in erster Linie auf einen für ein solches Projekt nötigen Investor - von dem bisher weit und breit nichts zu sehen ist, schon gar nicht aus den Reihen der von Kirberg in diesem Zusammenhang erwähnten "heimischen Wirtschaft". Hinzu kämen schließlich auch die Kosten für den Unterhalt, betont Gasten.

Weitere Punkte, die aus der Sicht der Verwaltung zu berücksichtigen sind: Ohne ein großes Maß an ehrenamtlichem Engagement könnten kulturelle Veranstaltungen in der von Kirberg beabsichtigten Form nicht abgehalten werden, heißt es. Beim Kulturprogramm in Knechtsteden etwa seien jeweils 50 bis 60 Ehrenamtler im Einsatz.

Jupp Kirberg zufolge müsste die Politik sich dazu durchringen, "den gordischen Knoten zu durchschlagen".

Bei der jüngsten Fraktionssitzung der Bündnisgrünen sei insbesondere das Bahnhofsgelände in Eckum ins Auge gefasst worden, für Kirberg eine geradezu "fantastische Idee" eines Kollegen, zumal hier und im Umfeld ohnehin eine rege Bautätigkeit beabsichtigt ist.

Am Bahnhof nämlich sollen neue Räumlichkeiten für einen Kiosk und eine Radstation entstehen, "die Parkplätze sind schon vorhanden, und die Verkehrsanbindung ist sehr gut", begründet Jupp Kirberg sein energisches Plädoyer, diese guten Voraussetzungen zu nutzen und mit einem Veranstaltungsraum noch einen entscheidenden Schritt weiterzugehen.

Genutzt werden könnte ein solcher Raum von heimischen Gruppierungen ebenso wie "von Kleinkünstlern oder Wanderbühnen", ist Kirberg überzeugt, der gern auch mal einen Auftritt des Rheinischen Landestheaters in Rommerskirchen sähe.

(NGZ)
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