Rommerskirchen Neue Staffelmiete soll Vereine entlasten

Rommerskirchen · Vor allem die Rut-Wieß-Karnevalisten könnten von einer neuen Regelung für Mehrzweck- und Pausenhalle profitieren.

 Die Karnevalssitzungen in der Mehrzweckhalle sind extrem beliebt. Doch Ausrichter KG Rut-Wieß steckt in finanziellen Schwierigkeiten.

Die Karnevalssitzungen in der Mehrzweckhalle sind extrem beliebt. Doch Ausrichter KG Rut-Wieß steckt in finanziellen Schwierigkeiten.

Foto: LH

Es besteht Anlass, um den Karneval in Rommerskirchen zu bangen. Diesen Eindruck erweckt jedenfalls ein Beratungspapier, das die Gemeindeverwaltung den Politikern für die nächste Ratssitzung am kommenden Donnerstag (27. Oktober, 18 Uhr, Ratssaal) an die Hand gegeben hat. Die Verwaltung schlägt darin die finanzielle Entlastung von Vereinen vor, die die Mehrzweckhalle oder die Pausenhalle für Veranstaltungen mit und ohne Eintritt nutzen. Grundsätzlich soll der Vorstoß allen Vereinen aus den Bereichen Brauchtum, Kultur etc. helfen. Doch im Vordergrund steht wohl die Unterstützung der Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß, die zu den eifrigsten Nutzern und Mietern der Turnhalle an der Grundschule am Nettesheimer Weg gehört. Sie richtet dort nicht nur sehr beliebte Sitzungen aus, sondern auch die nicht minder populäre "Kölsche Weihnacht".

Die KG sei vor wenigen Wochen an Bürgermeister Martin Mertens herangetreten, heißt es in dem Beratungspapier: "Der Vorstand der KG sieht sich außerstande, ohne Hilfe der Gemeinde die prekäre Finanzsituation des Vereins in den Griff zu bekommen, und sorgt sich um den Fortbestand des Karnevals am Gillbach." Ende 2013 hatte die Gesellschaft Probleme mit dem Finanzamt gehabt, es hatte monatelange Steuerprüfungen gegeben. Zudem hatten Kartenfälscher die KG erheblich geschädigt. 2014 soll der Verein wieder einen ausgeglichenen Etat gehabt haben, aber entspannt hat sich die Lage offenbar nicht wirklich. Vor rund drei Wochen war der komplette Vorstand bei Rut-Wieß ausgetauscht worden.

"Um der notleidenden Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß zu helfen, wäre eine Herabsenkung der Hallenmiete denkbar", lautet nun die Idee der Verwaltung. Für die Mehrzweckhalle werde, unter Berücksichtigung der durchschnittlich entstehenden Nebenkosten und bei Erhebung eines Eintrittsgeldes während der Veranstaltung, eine Reduzierung der Miete pro Veranstaltungstag von 25 Euro vorgeschlagen. Für den ersten Veranstaltungstag würden zwar weiterhin 300 Euro Miete verlangt, für den zweiten aber nur noch 275, für den dritten 250 und so weiter. Bisher schlägt jeder Veranstaltungstag mit Erhebung von Eintritt mit 300 Euro zu Buche. Für Veranstaltungen ohne Eintritt soll es ebenfalls eine Staffelung der Miete geben - um jeweils zehn Euro. Bisher werden stets 200 Euro gefordert, künftig könnten es am zweiten Veranstaltungstag 190 Euro sein, am dritten 180 und so weiter. Für die Pausenhalle ist ab dem zweiten Veranstaltungstag eine Ermäßigung von fortlaufend fünf Euro angedacht. Zurzeit werden dort bei Eintrittsveranstaltungen 225 Euro, bei eintrittsfreien Events 150 Euro in Rechnung gestellt.

"Mit dieser Maßnahme soll allen Vereinen, unabhängig vom jeweiligen finanziellen Rahmen, die Möglichkeit gegeben werden, sich noch aktiver am Rommerskirchener Vereinswesen zu beteiligen", schreibt die Verwaltung. Kaution und das zu zahlende Benutzungsentgelt für den Stuhllagerraum und die Garderobe sollen unverändert bleiben.

(NGZ)
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