Solingen Flüchtlinge fit machen für Arbeitsmarkt

Solingen · In der IHK-Lehrwerkstatt startet am 12. September die Integrationswerkstatt mit zwölf jungen Flüchtlingen. Vier Plätze sind noch frei, gesucht werden noch weitere Sponsoren.

 In der Lehrwerkstatt der Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Schützenstraße kümmern sich die Ausbilder bereits seit geraumer Zeit um Flüchtlinge. Jetzt startet die Integrationswerkstatt.

In der Lehrwerkstatt der Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Schützenstraße kümmern sich die Ausbilder bereits seit geraumer Zeit um Flüchtlinge. Jetzt startet die Integrationswerkstatt.

Foto: Lehrwerkstatt

Die Integration von Flüchtlingen kann in den kommenden Jahren nur gelingen, wenn alle staatlichen Institutionen und gesellschaftlichen Einrichtungen einen der Verantwortung gerecht werdenden Beitrag leisten. Und dabei von möglichst vielen Bürgern unterstützt werden. Davon ist Andreas Braun, Leiter der Lehrwerkstatt der Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Schützenstraße, überzeugt. "Wir müssen die Menschen individuell abholen, ihnen ein Qualifikationsziel vermitteln", sagt Andreas Braun.

Er bietet jetzt noch vier oder auch mehr Flüchtlingen im Alter von 16 bis 25 Jahren an, ab dem 12. September die neu geschaffene Integrationswerkstatt an der Schützenstraße zu besuchen. Montags bis freitags sollen hier insgesamt zwölf Flüchtlinge - acht sind bereits angemeldet - in einer Vollzeitmaßnahme auf eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung vorbereitet werden. "Ein Jahr lang", sagt der Leiter der IHK-Lehrwerkstatt. Die bisherige Förderung für junge Flüchtlinge, die am Dienstag und Freitagsnachmittags in die Lehrwerkstatt kamen - "das reichte nicht aus", so der Leiter der Lehrwerkstatt.

In der Integrationswerkstatt sollen bei den jungen Flüchtlingen, die selbst bei begleiteter Förderung nicht den Anforderungen einer Einstiegsqualifizierung beziehungsweise einer Berufsausbildung genügen, nun Bildungsdefizite aufgearbeitet werden. "Nur einen Sprachkurs belegen, um ausbildungsreif zu werden, das genügt nicht", so die Erfahrungen von Andreas Braun, "wir müssen mehr an der Grundbildung arbeiten", ergänzt er. Zumal die individuellen Zugangsvoraussetzungen der Flüchtlinge unterschiedlicher nicht sein können und elementare Kenntnisse für den Qualifikationsprozess - Sprache, lesen, schreiben, Mathematik - oftmals nur unzureichend, nur in Teilen oder aber gar nicht vorhanden sind. Von daher brauche es eine individuelle Förderung. "Unser Angebot ist daher modular strukturiert und kann auf die Bedürfnisse des Einzelnen angepasst werden", betont Andreas Braun.

Die Lehrwerkstatt der IHK will jedenfalls entsprechend ihres Leistungsvermögens - gewerblich-technische Berufsausbildung mit dem Schwerpunkt Metallberufe - einen auf die berufliche Integration von Flüchtlingen zielenden Beitrag zur Qualifizierung für den Arbeitsmarkt anbieten. Kooperiert wird beim Projekt auch mit der Hauptschule Höhscheid, die an der Krahenhöhe in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lehrwerkstatt ansässig ist. Drei Flüchtlinge, die dort zur Schule gehen, werden sich an dem Projekt Integrationswerkstatt beteiligen. "Wir nehmen Teilnehmer auf, die 2017 in Ausbildung gehen könnten", erklärt Andreas Braun.

Er würde sich freuen, wenn weiterer Sponsoren die Integrationswerkstatt unterstützen. Je Flüchtling seien 350 Euro im Monat aufzuwenden. Die IHK-Lehrwerkstatt selbst übernimmt fünf Flüchtlinge für ein Jahr. "Auch die Stadt Solingen leistet einen Beitrag", sagt Braun.

(uwv)
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